Weihnachtliches Gewinnspiel

Quelle: Pexels (Fotograf: Kim Stiver)

Das gab es in fast acht Jahren weltkehrt noch nicht! Anlässlich des kurz bevorstehenden Weihnachtsfestes werde ich ein Gewinnspiel veranstalten.

Wer kann mitmachen?
– Alle meine Leser:innen über achtzehn Jahren die wohnhaft in Deutschland sind

Was kann ich gewinnen?
– Das bleibt vorerst mein kleines Geheimnis…aber ich kann sagen, dass es etwas Selbstgemachtes ist
– Der Gewinn wird dir postalisch zugestellt und sollte zu rechtzeitig zu Weihnachten ankommen

Wie nehme ich teil?
– Ganz einfach: du schreibst mir eine E-Mail mit folgendem Inhalt:
—> deinen vollständiger Name
—> einen Fakt, positiver Gedanke oder eine Anekdote mit weihnachtlichem Thema. Das kann beispielsweise ein Satz, ein kleines Gedicht oder auch einfach nur eine Beschreibung dessen sein, was Weihnachten für dich ausmacht
—> wenn du möchtest, dass ich deine Geschichte/Gedicht auf meinem Blog verwende, stimme mir in der E-Mail bitte zu, dass ich ihn unter Quellenangabe verwenden darf (es wird dafür einen eigenen Blogpost geben, wo ich die Inhalte teile)
–> die E-Mailadresse dafür lautet: weihnachten@weltkehrt.de

Wie kann ich gewinnen?
– Jeder eingegangenen E-Mail weise ich eine Nummer vor, beginnend mit der Zahl eins
– Am Ende des Gewinnspiels lose ich zufällig eine Nummer aus
– Wenn ich deine Nummer gezogen habe, melde ich mich per E-Mail bei dir um deine Adresse anzufragen (Hinweis: deine Daten werde natürlich vertraulich behandelt, nicht weitergegeben oder gespeichert)
– Nachdem du mir deine Adresse zugeschickt hast, versende ich den Gewinn an deine Adresse

Du hast Zeit bis zum vierten Advent (Sonntag, der 18. Dezember). Danach ist keine Anmeldung mehr möglich und ich werde am Sonntag, um 19 Uhr, den Gewinner auslosen.

Also, ran an die Tasten! Ich hoffe es machen ein paar Leser:innen mit und der Gewinner freut sich am Ende über sein Geschenk!

Psychische Krankheiten sind kein Wettbewerb

Ich möchte heute über ein Thema schreiben, welches mich schon lange beschäftigt. Es ist ein Thema, dass sehr emotional ist und mit dem ich mit Sicherheit anecke. Aber es muss einfach gesagt werden, da es mich ganz und gar nicht kalt lässt.
Der Titel sagt schon alles: psychische Erkrankungen sind kein Wettbewerb! Und was ich damit meine, ist Folgendes…

Gerade in Social Media fällt es mir immer wieder auf. In der Beschreibung steht, welche Diagnose man hat, manchmal sogar wann und wie oft man in Kliniken gewesen ist. Es werden Fotos geteilt von Selbstverletzungen oder es wird täglich darüber geschrieben wie schlecht es einem geht. Diese Accounts florieren und haben oft mehrere Hundert bis tausende Follower.

Dagegen spricht ja erstmal nichts. Ich denke schon, dass der Austausch über psychische Krisen helfen kann. Ich führe ja selbst einen Blog und Instagram-Account über mich und meine Erkrankungen. Aber was mich wirklich nervt: das Vergleichen.

Nein, es geht nicht darum ob ein User zwei oder fünf Diagnosen hat.
Nein, es geht nicht darum, ob man deine Selbstverletzung nur verbindet oder mit mehreren Stichen nähen lassen muss.
Nein, es geht nicht darum wie oft und wie lange du in Kliniken warst.

Jeder darf sich mal hängen lassen und selbst bemitleiden. Aber wenn das das einzige Thema ist, was erhoffst du dir davon? Mitleid? Aufmerksamkeit?

Ich denke nicht, dass man „kränker“ ist, weil man nur 5 Milligramm eines Medikaments bekommt und keine 15 Milligramm.

Ich denke nicht, dass es schlimmer ist, nur eine Diagnose zu haben und als drei.

Warum dann vergleichen sich so viele, hauptsächlich jüngere User? Was ist der Mehrwert?
Und bin ich weniger „schlimm dran“ weil ich mich seit 3 Jahren nicht aktiv selbst verletzt habe?

Warum betteln manche so sehr um Aufmerksamkeit und leugnen im nächsten Post eben jene?

Und warum verniedlichen und romantisieren so viele ihre Erkrankungen? Warum ist es „chic“ eine Depression zu haben, oder seine Essstörung „Ana und Mia“ (Ana = Anorexia nervosa, Mia = Bulimia nervosa) zu nennen?

Ich kenne das Gefühl auch: man möchte gehört werden, man möchte Zuspruch, und ja, manchmal möchte ich Mitgefühl und einfach ein liebes Wort hören.

Aber ich bin noch so viel mehr als meine Erkrankung! Ich bin Ehefrau, Katzenmama, Blogger, Künstler, Klavierspieler,….und nicht nur „die Schizophrene“. Warum also das ständige fokussieren auf Dinge, die nicht gehen, anstatt sich darüber zu freuen, was noch immer geht? Einfach auch mal die positiven Dinge sehen, mögen sie noch so klein sein?

Ich möchte niemanden verurteilen, der so einen Social Media Account unterhält und eben solchen Konten folgt. Aber ich möchte nachdrücklich sagen, dass ich es nicht gutheiße, wenn man in so einen starken Vergleich gerät. Gerade bei Essstörungen und Selbstverletzung fällt mir das eben sehr stark auf.

Du darfst leiden, du darfst schreien und weinen und ja, manchmal ist das Leben verdammt unfair! Aber das Leben hat auch so schöne Seiten, warum dann nicht darüber freuen und lieber die schönen Momente feiern? Warum keinen Fokus auf die schönen Seiten?

Lieber schreibe ich über alle blöden, aber umso mehr über die schönen Dinge im Leben. Natürlich bin ich aber auch offen und teile auch die schwierigen Phasen. Was mir aber wichtig ist, dass Leben als Amplitude zu sehen: mit Auf und Abs, mit Schwankungen, mit wechselnden Stimmungen. Und diese Erfahrungen haben auch Menschen ohne psychische Krankheit.

Ich möchte mein Leben leben! Zwar mit ein paar Stolpersteinen auf meinem Weg, aber ich gehe immer weiter. Ich stolpere vielleicht, manchmal fehlt mir der Atem, aber ich bin immer in Bewegung. Ich vergesse nicht meine Vergangenheit und die Krisen, die ich durchlebt habe. Aber das ist vielleicht das Wichtigste: mit seinen Fehlern leben lernen, weitermachen, kämpfen, einfach nicht Aufgeben!

Auswertung der Umfrage

Wow! Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass so viele (in Zahlen: 18 Teilnehmer) meine Umfrage beantwortet haben. Ich danke jedem Einzelnen von euch!

Persönliche Daten

Die meisten meiner Leser sind zwischen 30 und 45 Jahre alt. Danach sind die 18 bis 30 Jährigen gleich stark wie die 45 bis 70 Jährigen. Ein Teilnehmer ist über 70 und kein Leser ist unter 18 Jahre alt.

Die Geschlechterverteilung ist sehr eindeutig! Über 70 % der Leser sind weiblich, nur 22% sind Männer und ein Teilnehmer ist non-binär.

Hier ist das Bild der Auswertung auch wieder sehr eindeutig. Der Großteil meiner Leser folgen weltkehrt seit 2019. Das war auch das Jahr, wo ich zum ersten Mal medial geworden bin (MDR Doku selbstbestimmt wurde zum Beispiel 2019 gedreht und im Fernsehen gezeigt). Natürlich gibt es auch mit knapp 17% Leser, die mir seit der Gründung des Blogs treu geblieben sind.

In der letzten Frage zu den persönlichen Daten habe ich gefragt, welche Verbindung die Teilnehmer zum Thema psychische Erkrankungen haben. Sehr interessant fand ich, dass mit knapp 44 % die Angehörigen überwiegen. Danach folgen die selbst Betroffenen mit sieben von 18 Teilnehmern. Gleich auf sind die Profis und die allgemein Interessierten. Auch ein Genesungsbegleiter hat abgestimmt. Außerdem gab es einen Leser, der über die Schule/Ausbildung mit dem Thema zu tun hat.

Fragen zur Präsenz und zum Design

Die zweite Kategorie beschäftigte sich mit dem Blog und dessen Designs. Ich wollte einfach nachfragen, ob man sich gut auf weltkehrt zurechtfindet und wie ansprechend das Äußere ist.

Hierüber bin ich sehr froh! Denn es gibt meiner Meinung nach nichts ärgerlicheres, als auf eine Website zu stoßen, die unübersichtlich ist und bei der man ein ein abgeschlossenes Informatikstudium braucht, um sich zurechtzufinden. Allein 15 von 18 Stimmen finden, dass man sich auf weltkehrt gut navigieren kann.

Bis auf einen Ausreißer, der den Blog eine 4 von 10 Punkten gegeben hat, fanden die restlichen 17 Teilnehmer meinen Blog optisch ansprechend.

Inhalte des Blogs

Der letzte Teil der Umfrage und mit Sicherheit der Wichtigste. Hier fand ich die Ehrlichkeit der Teilnehmer sehr wichtig und durch die Umfrage habe ich neue Impulse für Inhalte wie Blogbeiträge, Informationen und Hilfe erhalten. Hier noch eine kleine Information zu dieser Umfrage: hier konnte man mehrere Punkte ankreuzen, weswegen die Zahlen sich nicht auf die achtzehn Teilnehmer beziehen.

Da man das auf de Grafik etwas schlecht lesen kann, werde ich nachfolgend die Themen auflisten.
Zwölf Stimmen gingen an das Thema Alltagsbeschreibungen. Treue Blogleser werden merken, dass dieses Thema bisher am meisten Zuwendung gefunden hat.
Sieben Stimmen gingen an private Inhalte, die sich im Gegensatz zu den Alltagsbeschreibungen eher um Partnerschaft und Familie drehen.
Etwas weniger gefragt war das Thema Studium. Doch da das einen großen Teil meines Lebens ausmacht, werde ich dennoch weiterhin darüber berichten. Gerade weil ich gern aufzeigen möchte, das man mit Behinderung (und damit meine ich nicht unbedingt seelische Behinderungen) sein Studium und Arbeitsleben meistern kann.
Meine Arbeit als Genesungsbegleiterin und die Aufklärung an Schulen haben immerhin acht Stimmen erhalten. Das ist auch etwas, was mir sehr am Herzen liegt. Gerne werde ich meine ehrenamtliche Tätigkeit weiterhin mit meinen Lesern teilen.
Aber auch mein Mitwirken in Presse, Film und Fernsehen ist sehr gefragt. Hierzu möchte ich sagen, dass das nicht vollkommen in meiner Hand liegt, sondern abhängig davon ist, ob ich Anfragen dazu erhalte.
Weiterhin wichtig natürlich auch meine Informationen zu psychotischen Symptomen und Depression. Mit zwölf Stimmen wünschen sich die meisten Leser mehr Fakten zu Schizophrenie, immerhin jedoch auch sieben Stimmen für die Aufklärung von Depression.
Ein Teilnehmer spezifizierte noch ein wichtiges Thema: Die allumfassende Beschreibung, wie Schizophrenie sich auf das Leben auswirkt, die Stärke damit umzugehen. Ein guter Punkt! Das werde ich mit Sicherheit stärker ausbauen.

Die vorletzte Frage in meiner Umfrage. Hier habe ich wieder gute Ideen und Themen vorgeschlagen bekommen, die ich künftig weiter ausbauen und behandeln kann. Das deckt sich auch mit der letzten Frage.

In der letzten Frage wurden noch fünf weitere Themen vorgeschlagen, die vielleicht noch vertieft werden können.

Fazit

Ich fand es wirklich interessant, was meine kleine Umfrage hervorgebracht hat! Danke nochmals an jeden Einzelnen, der sich die Mühe gemacht hat.
Ich denke sowas werde ich jährlich durchführen, um weiterhin einen interessanten und besonders hilfreichen Blog zu führen. Es hat mir neue Impulse gegeben, wie ich euch lieben Lesern meine Welt zeigen kann.

Kleiner Spoiler: für meine lieben Leser wird es ein weihnachtliches Gewinnspiel geben! Mehr dazu in den nächsten Tagen!

Kalt erwischt – Part 2

Bereits die letzten ein, zwei Wochen ging es mir körperlich nicht gut. Als ich dann am Montag starke Schmerzen bekam, war mir klar, dass ich wohl oder über zum Hausarzt musste. Ich bin wirklich niemand, der wegen geringer Schmerzen sofort zum Arzt geht, aber ich habe mich wirklich gewunden. Auch ein Schmerzmedikament, Tee und Wärme halfen nicht. Da ich die Symptome nicht deuten konnte, habe ich natürlich gegoogelt. Wer mich etwas genauer kennt, weiß, dass ich ein ziemlicher Hypochonder sein kann. Ich malte mir also aus, welche schwere Krankheit ich haben könnte…
Am Dienstag waren die Schmerzen zwar schwächer, aber immer noch da. Also habe ich mich überwunden und bin zu meiner Hausärztin gefahren. Eine Stunde im Wartebereich später wurde ich auch untersucht. Da die Schmerzen im Unterleib lagen dachte ich erst, es sei etwas gynäkologisches. Ich musste beim Arzt eine Urinprobe abgeben und dort fanden wir die Ursache: eine ziemlich heftige Blasenentzündung! Damit hätte ich nicht gerechnet, da die Symptome nicht eineindeutig darauf zurückzuführen waren. Also bekam ich ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Das hätte so einfach laufen können! Aber in keiner Apotheke in der ich war, konnte das Antibiotikum geliefert werden. Deswegen bin ich dann am Mittwoch erneut zum Arzt und habe dann ein Medikament verschrieben bekommen, dass auch lieferbar war.
Dieses nehme ich nun ein paar Tage und hoffe, dass die Symptome schnell nachlassen.
Körperlich bin ich sehr schwach und müde. Auch das ständige auf Toilette gehen müssen, nervt, aber so ist das eben.

Aufgrund der Entzündung war ich diese Woche auch nicht in der Uni und habe mich geschont. Viel Tee getrunken, Wärmflasche auf den krampfigen Unterleib und allgemeines Ausruhen. Ein wenig besser geht es mir jetzt schon, aber ich werde auch das Wochenende ruhig angehen lassen. Immerhin geht es mir jedoch psychisch besser! Die Stimmungsschwankungen sind noch da, aber ansonsten habe ich gerade das Gefühl, als hätte ich den schlimmsten Teil hinter mir.

Auf und Ab

Am Montag saß ich auf dem grün-blau gemusterten Stuhl im Zimmer der Pia-Thera. Was sollte ich sagen? Es ist gerade ein stetiges Auf und Ab. Da gibt es Tage, da zweifle ich an allem und habe Gedanken, die mir schaden können. Dann, eine Stunde, einen Tag später, fühle ich mich motiviert und denke, ich könnte alles schaffen. Es ist unangenehm so zwischen den Welten zu taumeln.

Einerseits genieße ich die Zeit, in der es mir gut geht, habe aber immer im Hinterkopf das diese Phase sehr schnell vorbei sein kann. Wie also sich freuen, wenn es sicher ist, dass ich wieder abstürze?

Ich muss auch erwähnen, dass ich das Studium vollkommen unterschätzt habe. Spätestens in der Architektur-Vorlesung ist mir klar geworden, was mich an der Uni erwartet. Es ist wirklich interessant, ja, aber wirklich nicht einfach. Da gibt es in der antiken Architektur verschiedene Säulenordnungen mit je um die 20 altgriechische Fachbegriffe, wobei ich maximal Säule und Kapitell auseinanderhalten kann. Aber letztendlich versuche ich mir keinen Stress zu machen. Es war ja von Anfang an als „Probelauf“ gedacht, und ich gebe mein Bestes – allerdings immer in Achtung darüber, dass es mir psychisch nicht schlechter geht. Die Pia-Ärztin hat mir auch ans Herz gelegt zu überlegen die Uni zu wechseln, wenn es um meinen Traum Soziale Arbeit geht – die EHS (kurz: Evangelische Hochschule). Demnächst werde ich dort mal zu einer Studienberatung gehen und mich darüber genauer informieren.

Dieses Wochenende habe ich zum Glück etwas Zeit für mich. Das tut gut – zu wissen, dass heute mal nichts von mir verlangt wird. Außer ein wenig Aufräumen. Geplant ist, dass ich mal wieder etwas zeichne. Mal schauen, ob ich das schaffe.

Ansonsten schwirren mir gerade tausende Gedanken durch den Kopf. Viele Ideen und Pläne – es scheitert nur meist an der Motivation, dies umzusetzen.

Auf und Ab. So lässt sich mein Leben im Allgemeinen beschreiben. Aber gut. Was sagte Löwenherz letzte Woche am Telefon? Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – Weitergehen.

Süßes oder Saures!

Unsere Haustür: Boss Witch Schild und Fledermäuse

An alle Hexen, Monster und Abscheulichkeiten! Heute ist der 31. Oktober, was bedeutet, dass Halloween ist. Heute sind die Grenzen zur Anderswelt ganz besonders dünn, wir spüren und fühlen Dinge, die vielleicht aus anderen Zeiten kommen.

Die Kelten, die dieses Fest als Samhain kannten, feierten an diesem Tag die Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Selbst heute noch feiern Wiccas, Hexen und Magier diesen Tag als Hexenneujahr. Auch ich bin ja bekanntermaßen eine Hexe, glaube also an das alte Wissen und ehre meine Wurzeln.

Um mich einzustimmen, habe ich natürlich fleißig dekoriert, Kerzen gezündet und geräuchert. Ich denke außerdem an alle meine Ahnen, ob Blutsverwandtschaft oder gedankliche Vorfahren. Mit meinem Coven (bedeutet: Hexenzirkel) habe ich auch gestern jener gedacht, die nicht mehr unter uns weilen. Ich hatte kleine Andenken dabei, wie eine Antilope meiner Oma Ruth, einen Edelstein als Sinnbild für meine Oma Liane und in Gedanken bei Verstorbenen.

Jack O’Lantern

Doch was gehört noch zu Halloween dazu? Na klar! Verkleiden und den Kindern, welche um die Häuser ziehen, Süßigkeiten zu spendieren. Ich habe viele Bonbons gekauft und Stand 17 Uhr waren schon einige magische und gruselige Wesen da, die sich über Lollies und Süßkram gefreut haben!

Und wenn der Tag heute zu Ende geht, mittlerweile ist es auch schon dunkel vor meinem Fenster, dann werde ich an euch denken….Liane, Ruth, Sabine, Helene, Rudolf.…und alle weiteren, die zu früh gegangen sind.

In die Fänge geraten

Copyright: SWR (https://www.swr.de)

Als ich am Donnerstag um 4:30 Uhr aufgewacht bin, wurde mir schlagartig klar: in wenigen Stunden befindest du dich in Baden-Baden, bist in einem Aufnahmestudio mit völlig Fremden und musst über ein sehr emotionales Thema sprechen….

Um sechs Uhr stand ich dann mit Löwenherz und Mufasa am Gleis und wir warteten auf den ICE, der uns nach Baden-Württemberg bringen sollte. Es war eine abenteuerliche Reise quer durch Deutschland, mit Umstiegen, verspäteten Anschlüssen und der Frage, ob man einen Sitzplatz für die sechsstündige Fahrt bekommt.

Mittag trafen wir am Hauptbahnhof in Baden-Baden ein und wurden dann von einem Bus des SWR abgeholt und ins Hotel gebracht. Es war ein sehr luxuriöses Hotel, mit großen Zimmern, Fernseher und Balkon. Löwenherz und Mufasa hatten ein Doppelzimmer und ich ein Einzelzimmer. Nach unserer Ankunft im Hotel legte ich mich noch zum Ausruhen etwas hin, während meine Eltern einen Spaziergang machten.

Danach wurden wir wieder abgeholt und zum Studio gefahren. Dort lernte ich auch die anderen Gäste und deren Begleitung kennen. Kurz nach der Ankunft ging es für mich in die Maske, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben (ja, nicht einmal zur Hochzeit!) professionell geschminkt wurde. Ich erhielt sogar ein paar Tipps, wie ich mich besser schminken könnte, für den Alltag beispielsweise.
Nach der Maske hatten wir noch etwas Zeit, uns gegenseitig kennenzulernen. Alle, nicht nur ich, waren aufgeregt, auch wenn einige der Gäste bereits fernseherfahren waren. Dann dauerte es nicht mehr lange und wir bekamen unsere Mikros angesteckt, probten für die Aufnahme. Um etwas lockerer zu werden, hatten wir einen Testlauf. Das Thema: KEKSE! Es war sehr lustig, wie ernst wir alle das Thema Kekse behandelten, als wäre es schon die richtige Aufzeichnung.

Dann, um 19 Uhr, ging es los. Die Musik setzte ein, der Moderator Micheal Steinbrecher begrüßte das Publikum und erklärte das Thema: In die Fänge geraten.
Ich konnte von meinem Platz in der Sitzecke meine Eltern Löwenherz und Mufasa sehen, was mich ein wenig erdete und beruhigte.
Zu erst im Gespräch war Alexander Gutbrod, ein Mann der in der Sekte „Zeugen Jehovas“ aufwuchs und dann aus der Gemeinschaft verstoßen wurde, weil er homosexuell ist.
Weiterhin erzählte Loredana Galeoto von ihrem Leben und wie ihr Ex-Mann sie mit einem Messer angegriffen hat, weshalb sie im Rollstuhl sitzt und gelähmt ist.
Die nächste in der Runde war Sabine Sitte, die über ihre Alkoholabhängigkeit sprach.
Der Fall von Roman Garber, vertreten durch seinen Stiefsohn Alexander Lappi hat mich auch sprachlos gemacht: durch eine Spam-E-Mail ist er in die Fänge von Drogenhändlern geriet.

Und dann kam ich. Ich war die Stunden zuvor sehr aufgeregt, aber als ich dann auf dem Sessel im Studio saß, war ich vollkommen ruhig. Mir fiel es manchmal schwer, die richtigen Worte zu finden und meine doch lange Krankengeschichte in kürzester Zeit zu beschreiben. Aber ich finde, es ist gut gelaufen.

Nach dem Dreh sind wir zusammen wieder ins Hotel gefahren und bekamen ein 3- Gänge-Menü serviert, welches wirklich delikat war. Wir saßen dann gemeinsam am Tisch, mit den Gästen, dem Moderator Micheal Steinbrecher und zwei SWR-Redakteuren. Nachdem wir das Essen genossen hatten, bin ich in mein Hotelzimmer, denn ich war vollkommen erschöpft von dem langen Tag.

Am Morgen gab es Frühstück im Hotel, wiederum sehr lecker und stärkte uns für die lange Heimreise. Um zehn Uhr sind wir mit dem Taxi zum Bahnhof Baden-Baden gefahren und von dort aus über Frankfurt a.M. nach Erfurt und von Erfurt nach Dresden. Erst gegen 18:30 Uhr war ich zu Hause.
Kaputt, aber glücklich, bin ich wieder zu Hause angekommen. Nathan wartete schon auf mich.

Die Erstaustrahlung der Sendung „Nachtcafé“ habe ich natürlich verschlafen….

Copyright: SWR

Save the Date: SWR Nachtcafé

Morgen geht es für mich, in Begleitung von Löwenherz und Mufasa, nach Baden-Baden zum Dreh vom SWR „Nachtcafé“. Das Thema lautet: „In die Fänge geraten.“

Hinweise zur Sendung: Nachtcafé – In die Fänge geraten

„Eva“ und „Demian“ – so heißen die unsichtbaren Begleiter der Studentin Anna Kunze. Seit ihrer Teenagerzeit hört sie Stimmen im Kopf. Erst viel später dann die die Diagnose „Schizophrenie“. Vor allem die weibliche Stimme mit ihren gehässigen Kommentaren und lebensbedrohlichen Befehlen macht Anna Kunze Angst. Doch mithilfe von Therapien und Medikamenten lernt sie, mit der Krankheit umzugehen. Stützen sind für sie auch ihre Kunst – und ein dreibeiniger Kater.

SWR Nachtcafé – Vorstellung der Gäste

Ich würde mich sehr freuen, wenn einige von euch mal einschalten!

Revue der ersten Woche

Nun ist auch die erste Woche des Studiums vorüber. Aktuell habe ich mich für zwei Vorlesungen, ein Seminar und zwei Tutorien eingeschrieben, die jeweils eine anderthalbe Stunde andauern.

Am Dienstag bin ich eingeschrieben in Hauptwerke der Kunstgeschichte, bezogen auf das frühe und späte Mittelalter. Danach habe ich eine Doppelstunde Pause, bis das Seminar Einführung in das kunstwissenschaftliche Arbeiten beginnt. Mittwochs habe ich die Vorlesung zum Thema Architektur und freitags zwei Tutorien zu den Vorlesungen.

Ein Tutorium ist kurz beschrieben zur Wiederholung und Festigung zu den in den Vorlesungen bearbeiteten Themen. Man wird auch auf Klausuren und Ähnliches vorbereitet und kann Fragen stellen (was in der Vorlesung meistens nur bedingt möglich ist).

Ich muss sagen, auch wenn das an Stunden nicht übermäßig viel klingt, dass es eine sehr anstrengende Woche für mich war. Ich hatte heute nur ein Tutorium, da der andere Kurs erst nächste Woche startet, aber ich habe mich mit der Konzentration und dem Folgen des Stoffs schon etwas schwer getan.

Ich muss wirklich auf mich aufpassen, dass mir das Ganze nicht über den Kopf wächst. Natürlich werde ich weiterhin engmaschig therapeutisch betreut und habe auch seitens André und meiner Familie Unterstützung. Aber ich kenne das ja schon von mir….kaum werde ich über einen gewissen Grad gefordert, werden die Symptome wieder schlimmer. Deswegen ist es gerade wichtig, Ruhezeiten einzubauen, weiterhin auf mich zu achten und gegebenenfalls mal eine oder zwei Wochen Pause einzulegen – letztendlich ist das Kunstgeschichte-Studium ja auch mein „Probelauf“, ob ich eine universitären Ausbildung überhaupt schaffe.

Das Interesse ist natürlich da. Und auch der Wille, es zumindest zu versuchen. Aber ich balanciere auf einem Drahtseil. Diese Krankheit hat mich schon so viel gekostet. Nicht auch noch das.

TU Dresden: Welcome Days

Die Fakultät der Kunstgeschichte veranstaltete dieses Jahr zum zweiten Mal die „Welcome Days“ für Erstsemester im Bachelor- und Master-Studiengang. Mit Dozenten der TUD und meinen neuen Kommillton:innen ging es daher in verschiedene Museen und Ausstellungen. Ich selbst nahm an zwei Touren teil, einmal in die Robotron Kantine und in das Kunstgewerbemuseum im Schloss Pillnitz.

Am Mittwochabend trafen wir uns in der Robotron Kantine. Wie der Name vermuten lässt, war in diesem Gebäude einmal die Kantine der Robotron-Fabrik, der größte Computerhersteller der DDR. Inzwischen ein wenig „abgeranzt“ und zeitweise sogar als Techno/Rave-Club geführt, hatte die Kantine einen urbanen, doch irgendwie faszinierenden Hauch. Aktuell sind dort zeitgenössische Kunstwerke und Installationen beheimatet. Am meisten berührt hat mich der Aufbau, ganz links in den Bildern zu sehen. In kleinen Holzrahmen waren Tütchen mit einer Substanz. Auf den ersten Blick dachte ich, dort sind Sämereien oder andere Partikel von Pflanzen oder der Natur enthalten. Allerdings stellte sich dann heraus: es waren Überbleibsel von Brillen – ja, richtig gelesen. Diese waren Überreste von einem Angriff einer Stadt. Jeder Rahmen enthielt demnach Brillen-Reste. Aufgehängt in einem Kreis konnte man auch in die Errichtung hineingehen und sich tief in den Bildern verlieren.

Ganz anders hingegen war die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum am Freitag Vormittag. Die Ausstellung war eher auf alte Kunst im Charme der Chinoiserie (Bezeichnung für einen Stil, der sich an asiatischer Kunst orientiert). Dort gab es zum Beispiel alte Statuen (siehe Bild in der Mitte), aber auch Möbel im asiatischen Stil, mit Schildpatt-Muster und Vergoldungen.

Auch konnte ich ein paar meiner Kommilitonen kennenlernen. Einige sind wirklich noch jung und kommen gerade vom Abitur, andere (so wie ich ja auch) sind schon ein paar Jahre aus dem Schulsystem draußen und haben in der Zwischenzeit schon Ausbildungen und Ähnliches erlebt. Bisher finde ich aber diejenigen, die ich schon kennenlernen durfte sehr nett und sympathisch. Wenn ich daran denke wie introvertiert ich früher war! Und nun fällt es mir überhaupt nicht schwer, neue Kontakte zu knüpfen und Andere einfach anzusprechen. In dem Punkt bin ich schon wirklich weit gekommen!

Nun freue ich mich, dass ich ab Dienstag die ersten Vorlesungen in der Fakultät habe. Ein neuer Abschnitt!