Galerie: Neue Seite „Interpretation“

Auf meiner Galerie-Seite gibt es nun eine neue Kategorie. Diese heißt „Interpretation“. Dort werde ich etwas über meine Bilder erzählen – welche Geschichten und Hintergründe, Vorgängerversionen und Inspirationen mich beim Zeichnen beschäftigt haben.

Wer also etwas genauer wissen möchte, wie ich zu meinen Bildern gekommen ist und was mich antreibt, dem empfehle ich einen Blick hinter die Bilder.

Hier findet ihr die Seite „Interpretationen“ – Interpretationen von weltkehrt

Wie bitte??

Diese Frage stellte ich in letzter Zeit öfter.

Ich muss wohl etwas ausholen. Im Sommer merkte ich schon, dass irgendwas nicht stimmt. Konnte aber nicht klar benennen, was es war. Einerseits verstand ich Gespräche schlecht, insbesondere wenn weitere Geräusche im selben Raum waren. Smalltalk in einem Café, bei Freunden? Ich nickte, als hätte ich verstanden, hörte jedoch wenig und konnte dem Gespräch nicht folgen. Auch war ich einerseits erschrocken, wenn ein lautes, plötzliches Geräusch ertönte, da ich es vorher nicht vernommen hatte.

Schon alleine eine kurze Distanz erschwerte mir das Hören und Verstehen. Jedoch dachte ich – klar, liegt an der Psychose. Und deswegen verstrich einige Zeit, in der ich auch mit der PIA-Ärztin sprach und wohl oder übel erkennen musste: ich höre schlecht.

Schlecht hören ist wiederum etwas, was ich nicht kannte. Natürlich, meine Oma hörte schlecht – sie wurde allerdings auch 96 Jahre alt. Schwerhörigkeit ist nun mal in dem hohen Alter ganz normal. Jedoch kannte ich niemanden der, ebenso wie ich, jünger war und Probleme damit hatte. In meiner Familie betraf dies niemanden.

Was also tun? Ich überwand meine Angst und machte einen Termin bei einem HNO-Arzt aus. Ich schilderte dem freundlichen, älteren Mann, dass ich Schwierigkeiten hatte Gesagtes zu verstehen und so fand ich mich in einem kleinen Raum wieder. Ich setzte mich in eine kleine Kabine, bekam Kopfhörer aufgesetzt und sollte meine erste Audiometrie machen. Es fiel mir schwer – ich hatte ein ungutes Gefühl und verstand auch bei diesem recht objektiven Test eher wenig. Die Arzthelferin, die das Audiogramm schrieb, schickte mich nach dem Test wieder in das Zimmer des Arztes. Dort bekam ich eine Auswertung – in gewissen Frequenzen ist mein Hörvermögen eingeschränkt. Die Diagnose: beidseitige Innenohrschwerhörigkeit mit einem Hörverlust um die 60 dB – mittelgradig.

Ein paar Wochen später hatte ich noch ein Sprachaudiogramm. Dies bestätigte die vorher gestellte Diagnose. Ich bekam ein Rezept für beidseitige Hörgeräte.

Mittlerweile hatte ich den ersten Termin beim Hörgeräteakustiker. Dort wurde erneut eine Audiometrie gemacht und eine Otoplastik abgenommen. Das ist ein Abdruck des Ohres und des Gehörgangs, man benötigt dies um das Hörgerät auf die Größe des eigenen Ohres anzupassen. Morgen dann bekomme ich mein erstes Hörgerät – und ich bin so gespannt, wie es sich anfühlen wird!

Ich habe mich beim Verband der Schwerhörigen ( https://www.schwerhoerige-dresden.de ) beraten und mir erklären lassen, wie es sich mit Schwerhörigkeit lebt. Auch habe ich in den letzten Wochen viel zu dem Thema gelesen. Leider gibt es nicht viele Blogs von Schwerhörigen, was es mir schwer gemacht hat, zu verstehen, wie das Leben mit Hörverlust und Hörgeräten ist.

Ich werde weltkehrt nun ein wenig erweitern und über meine Erfahrungen mit Schwerhörigkeit schreiben. Da ich aber immer noch mehr „Laie“ als „Profi“ bin, muss ich noch viel dazu lernen. Aber vor diesem Problem stand ich schon vor vielen Jahren, als es hieß…ich habe Schizophrenie.

Acht Jahre weltkehrt

Screenshot: weltkehrt im Jahr 2015

Am Mittwoch, dem 18. Januar, hatte mein Blog „weltkehrt“ seinen achten Geburtstag! WOW! So lange schon teile ich mein Leben auf diesem Blog. Mittlerweile gibt es fast 400 Beiträge auf dieser Website. Ob Alltagsleben, Rezensionen, Hilfe und Informationen, Texte und kritische Beobachtungen: hier kann ich schreiben, was mich beschäftigt und hoffentlich dem ein oder anderen Leser für Aufklärung sorgen oder sogar unterstützen.

Die Domain „weltkehrt“ habe ich tatsächlich schon länger als 2015. Ursprünglich kommt der Name von einem Rollenspiel, welches ich mal geplant hatte. Aber dann entschloss ich mich, einen Blog zu starten. Vorerst wollte ich über meinen langen Klinikaufenthalt schreiben, für Freunde, Verwandte und Bekannte. Das das dann ein Selbstläufer wurde, müsste mittlerweile jedem klar sein. Durch weltkehrt konnte ich zahlreiche Auftritte und auch Filmaufnahmen für mich gewinnen. Der Blog wurde mein Lebenswerk.

In den acht Jahren gab es Phasen, da schrieb ich sehr oft, teilweise täglich. Über die Jahre dann seltener, aber ich habe im letzten halben Jahr wieder öfters in die Tasten gehauen und Beiträge geschrieben. Das ist auch ein Vorsatz für das Jahr 2023 – mein Blog ist mir mittlerweile so wichtig, dass ich ihn ungern „verstauben“ lassen möchte.

Was wünsche ich mir für die nächsten Jahre?
Zum einen natürlich die Möglichkeit, ungefiltert über Schizophrenie zu schreiben.
Außerdem Texte veröffentlichen, die eher in die prosaische Richtung gehen.
Auch muss ich sagen, fände ich es schön, wenn ich öfters Kommentare unter meinen Beiträgen finden würde!

Liebe Leser:innen, danke für eure Treue und das Lesen meiner Posts. Ohne euch wäre weltkehrt nicht das, was es ist.

Die 10 schlimmsten psychischen Erkrankungen

Na, hab ich dich mit dieser Überschrift angesprochen? Heute möchte ich klarstellen, warum es Quatsch ist, psychische Erkrankungen gegen einander zu vergleichen, beziehungsweise zu sagen, was „besser“ und was „schlimmer“ ist.

Ich habe einen Post wie diesen auf TikTok gesehen – bloß das dieser von einem „Horror-Blog“ kam. Dort wurde eine Rangliste aufgestellt, wie schlimm spezifische psychische Erkrankungen sind. Ich sag dazu: Bullshit.

Warum? Natürlich kann man sagen, einige psychische Erkrankungen lassen sich schneller oder effizienter behandeln. Es gibt mittlerweile viele wirkungsstarke Medikamente gegen bestimmte Leiden. Auch kann in vielen Fällen eine Therapie helfen – von der kognitiven Verhaltenstherapie über tiefenpsychologische Verfahren. Auch psychiatrische (und damit meine ich nicht ausschließlich medikamentöse) Behandlung kann oft helfen und die Lebensqualität der Patienten wiederherstellen.

Was ist schlimmer? Eine Panikstörung oder eine Phobie? Ist eine bipolare Störung weniger schlimm als eine schizophrene Psychose? Ich denke nicht, dass man das miteinander vergleichen kann. Es gibt Patienten, deren Leben so stark wegen einer Angststörung eingeschränkt ist. Dennoch haben Angst- und Panikerkrankungen Posts meist eine weniger „schlimmes“ Ranking.

Oder Persönlichkeitsstörungen: diese Erkrankungen bezeichnen eine tief in der Psyche verankerte Störung. Ich kenne einige Mitpatienten und Mitstreiter, die beispielsweise schwer unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden. Aber ist es nun so, dass eine Persönlichkeitsstörung schlimmer ist als eine „einfache“ endogene Depression? Oder sollte man sagen, eine leichte depressive Störung ist für den Patienten weniger anstrengend und schwer zu ertragen als eine diagnostizierte schwere Episode?

Ich denke nicht. Wer nimmt sich das Recht heraus, zu beurteilen, wie sehr ein Mensch leidet? Zu diesem Thema habe ich gerade die Suchmaschine meiner Wahl bedient: meistens sind diese Einträge von irgendwem geschrieben, also weder von einem Psychotherapeut, Psychiater oder auch Betroffenen, sondern von irgendeinem Blogger.

Natürlich gibt es Erkrankungen, die sich relativ gut behandeln lassen – das habe ich oben schon angemerkt. Da reicht eine ambulante Therapie mit einer geringen Laufzeit, damit diese Patienten wieder ein erfülltes Leben ohne Einschränkungen führen können. Andere Patienten (und da schließe ich mich mit ein) sind chronisch erkrankt und bedürfen medikamentöser Behandlung und Psychotherapie im Rahmen einer PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) die kein „Ablaufdatum“ hat. Für Menschen mit spezifischen Störungen bedarf es mehrere Monate bis Jahre, bis sie mit ihrer Erkrankung umgehen lernen. Dafür gibt es Unterstützung, auch wenn der Weg bis dahin sehr holprig ist.

Allerdings gibt es tatsächlich Störungen, die als sehr schwer betrachtet werden oder eine hohe Todes- oder Suizidrate haben.
Nehmen wir als Beispiel die Erkrankung, die die meisten Todesfälle verursacht. Das ist die Anorexia Nervosa (zu deutsch: Magersucht). Patienten mit dieser Erkrankung können durch das starke Untergewicht und die damit verbundenen körperlichen Leiden sterben. Dabei liegt die Quote bei 10 bis 15 %! Das ist natürlich alles andere als marginal.

Auch bei Suchterkrankungen – sei es Alkohol oder „harte“ Drogen wie Crystal Meth – gibt es eine recht hohe Sterblichkeit durch beispielsweise Überdosierung und körperliche Folgen, die aus dem Konsum folgen.

Man kann also sagen, dass es durchaus Erkrankungen gibt, die mit erhöhter Sterblichkeit zusammenhängen oder langjähriger Therapie mit starker Einnahme von Medikamenten verbunden ist. Aber das individuelle, persönliche Erleben ist dennoch sehr subjektiv.

Was haltet ihr von solchen „Ranglisten“? Denkt ihr, man kann psychische Erkrankungen miteinander vergleichen oder sogar sagen, welche die „schlimmste“ ist?

Skills für jede Situation

Skills. Wer kennt sie nicht? Zur Erklärung: Skills bedeutet im Englischen nichts weiter als „Fertigkeit“. In der Psychologie beschreibt man Dinge als Skill, die bei Anspannungen eingesetzt werden, um damit umzugehen und kein destruktives Verhalten zu nutzen (beispielsweise Selbstverletzung).

Obwohl Skills vorrangig bei der DBT (dialektisch-behaviorale Therapie) eingesetzt wird, ebenso in den meisten Fällen bei einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, kann jeder Mensch davon profitieren – nicht nur bei anderen psychischen Erkrankungen, sondern auch bei Anspannungen, die jeder mal erlebt.

Als ich zum ersten Weihnachtsfeiertag zu meinen Eltern gefahren bin, hatte ich eine erhöhte Anspannung. Das Problem? Ich hatte meine Skills nicht dabei. Und da merkte ich: es sollte Skills geben, die man so gut wie immer dabei hat. Das war meine Idee hinter diesem Blogbeitrag.

Es geht hier um Skills, die man immer oder häufig dabei hat, oder die keine Vorbereitung benötigen oder die sehr unauffällig sind.

Ich trenne diesen Blogbeitrag in verschiedene Kategorien aus, die man bei Skills auch „Zugangskanäle“ nennt. In der Anspannung kann es nämlich vorkommen, das verschiedene Skills nicht wirken, weil der Zugangskanal nicht funktioniert.

Aktivitäten
– Atemübungen
– Socken ausziehen und bewusst Barfuß laufen
– eine E-Mail an sich selbst schreiben und in den Entwürfen für späteres Lesen speichern
– in einer App spielen, z.B. Slither.io oder Little Alchemy
– kaltes Wasser über die Hände laufen lassen, oder das Gesicht kalt abwaschen
– einen Tee oder Kaffee kochen
– eine Kerze anzünden und die Flamme beobachten
– Treppen rauf und runter laufen

Gedanken
– in Gedanken dein Lieblingslied singen oder den Text aufsagen
– einfache Matheaufgaben ausrechnen (z.B. das Kleine Einmaleins)
– Beiseite schieben und Zeit überbrücken
– in 7er Schritten von 100 runterzählen
– meditieren, die Augen schließen, summen

Körperempfindungen (oder auch Schmerzersatzskills)
– ein Taschentuch fest mit den Händen drücken oder in kleine Schnipsel zerreißen
– mit Stein im Schuh laufen
– etwas Saures oder Scharfes essen
– im Winter: Schnee in die Hände nehmen und schmelzen lassen
– laute Musik hören
– Muskeln abwechselnd an- und entspannen
– jemand bitten, dich fest zu umarmen
– Schmerzpunkte fest drücken: Muskelansatz am Schlüsselbein, Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger

Das Jahr 2022

Pexels.com von Anna-Louise

Ich kann es kaum glauben! In nur wenigen Tagen ist das Jahr 2022 Geschichte. Es war ein verrücktes Jahr. Für mich, meine Partnerschaft, für meine Familie aber auch für die gesamte Weltbevölkerung. Es gab weiterhin die globale Corona-Pandemie, es gab Krieg mitten in Europa, es gab Wahlen, Aufstände. Es gab viele schöne Momente, neben dem Schmerz, es gab eine Fußball-Weltmeisterschaft, es gab die Jahreszeiten und die Rotation der Erde…

2022 – ein Auf und Ab, ein Hoch und Runter, schöne, wertvolle Momente, schwierige Phasen.

Zu den schönsten Momenten dieses Jahres zählte natürlich der Junggeselleninnenabschied mit meinen Schwestern und engsten Freundinnen. Ende Februar dann sagte ich nach acht Jahren Beziehung „JA!“ zu André. Im Kreise der Familie und in vollkommener Liebe.

Im April erhielt ich meinen Abschluss als EX IN Genesungsbegleiterin. Bis August arbeitete ich auch in diesem Beruf, entschloss mich aber im Herbst ein Studium aufzunehmen.

Es war ein Jahr ohne Klinik – ohne Selbstverletzung – ohne schwerste Psychosen. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Im Freundeskreis hatte ich wunderschöne Momente. Ob mit Maureen oder unserem Coven, ob mit Freundinnen und Freunden.

Ich konnte mein Wissen teilen als Dozent und Referent, war im SWR Fernsehen und in Schulklassen. Auch konnte ich einige Bilder verkaufen und war allgemein kreativer.

Auch im neuen Jahr werde ich Vorträge halten und referieren. Dafür habe ich schon Termine im Januar und Februar gesetzt.

Und hier noch die Statistiken:
– 394 Beiträge
– 289 Kommentare

So richtige Vorsätze habe ich für 2023 nicht. Ich werde einfach sehen, wohin der Weg mich führt.

Und noch einen Dank an alle treuen Leser! Ich bin dankbar, von euch zu hören, sei es als Kommentar oder E-Mail. Ohne euch könnte ich weltkehrt nicht fortführen.

Und damit wünsche ich allen Leser:innen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Der Gewinner ist…

Liebe Leser:innen,

danke an alle, die bei meinem kleinen Gewinnspiel teilgenommen haben! Es hat mich sehr berührt, dass so viele Interesse an meinem Gewinnspiel hatten.
Doch wie es im Leben so ist, konnte leider nur ein Leser gewinnen!
Und diese Leserin heißt Lina. Sie hat mir ein sehr schönes Gedicht gesendet, welches ich auch im Weihnachtsblogeintrag geteilt habe.
Ich habe jeder Zuschrift eine Nummer zugeordnet und diese dann ausgelost. Und es wurde Lina!

Was es zu gewinnen gab:
Ich hatte ja erwähnt, dass es etwas Selbstgemachtes gäbe. Und es wurde ein Kalender für das neue Jahr 2023 mit Zeichnungen und Bildern von mir.

Ich hoffe, liebe Lina, dass dich der Kalender erfreut! Und nochmals Danke an alle, die mitgemacht haben. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich so eine Aktion starte.

Frohe Weihnachten

Copyright: Gary Spears (pexels.com)

Liebe Leser:innen,
das Jahr ist schier verflogen. Gerade noch war Januar, Februar, März…und nun geht das Jahr 2022 auch schon dem Ende entgegen.

Weihnachten – eine Zeit, die oft als „besinnlich“ und „froh“ betitelt wird. Dieses Jahr trifft dies sogar auf mich zu. Ich weiß nicht mehr wie oft, aber ich war schon mehrmals zu Weihnachten in der Klinik. War zwar nicht allein, fühlte mich aber so – auch wenn meine Familie zu Besuch kommen durfte.
Dieses Jahr aber muss ich sagen: es geht mir gut. Und dieser Satz wiegt so viel, ist für mich so bedeutend, gibt mir Kraft. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich sage, alles ist in Ordnung. Wenn man eine chronische Erkrankung hat (und damit meine ich nicht nur psychische Krankheiten), ist das Wichtigste auf der Welt die eigene Gesundheit.

Heute, am Heiligabend, feiere ich mit meinem Mann und unserem Nathan zusammen Weihnachten, als die kleine Familie, die wir sind.

Dieses Jahr fand auch zum ersten Mal ein weltkehrtes Gewinnspiel statt. Mehrere Leser:innen schickten mir dazu ihre Gedanken zur Weihnachtszeit, die ich heute mit euch teilen möchte.

Und Weihnachten ist für mich Räucherkerzchenduft, vorm geschmückten Tannenbaum sitzen und Schwan-Spekulatius essen. (ganz wichtig, Gewürz und nicht Mandel/Butter Spekulatius).

Leser Levin S.

Es weihnachtet für dich und mich, Gesundheit und Fröhlichkeit soll uns erreichen und stets das Gute begleiten.

Leserin Karin K.

Mich hat folgendes Zitat immer etwas motiviert weiter nach vorne zu schauen.

„Es ist nicht von Bedeutung, wie schnell du gehst, solange du NICHT STEHEN BLEIBST.“ – Konfuzius

Leser Matt

Was Weihnachten für mich ist

Weihnachten ist für mich
die Erinnerung
an das Nichtschlafenkönnen
am Tag davor
der Gedanke an Kirchenklänge
und einen Kinderchor
verblasste Erinnerungen an die Kindheit
die sich
sanft und tröstend in mir niederlegen.

Leserin Lina

Glockenläuten
vom Wind weg – oder heran geweht
warm bronzen klar rein mal laut mal leise
Friede Freude zieht ein
im Herzen

Leserin Barbara

Copyright: monicore (pexels.com)

Ich wünsche allen meinen Leser:innen ein frohes, glückliches Weihnachtsfest. Ob ihr in der Familie feiert, mit Freunden, in der Gemeinde oder allein. Ob es bei euch Weihnachten, Yule oder Chanukka heißt, ob ihr an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt.
Ich hoffe, ihr könnt heute eine schöne gemeinsame Zeit genießen.

Frohes Fest – für Jedermann.

Weihnachtliches Gewinnspiel

Quelle: Pexels (Fotograf: Kim Stiver)

Das gab es in fast acht Jahren weltkehrt noch nicht! Anlässlich des kurz bevorstehenden Weihnachtsfestes werde ich ein Gewinnspiel veranstalten.

Wer kann mitmachen?
– Alle meine Leser:innen über achtzehn Jahren die wohnhaft in Deutschland sind

Was kann ich gewinnen?
– Das bleibt vorerst mein kleines Geheimnis…aber ich kann sagen, dass es etwas Selbstgemachtes ist
– Der Gewinn wird dir postalisch zugestellt und sollte zu rechtzeitig zu Weihnachten ankommen

Wie nehme ich teil?
– Ganz einfach: du schreibst mir eine E-Mail mit folgendem Inhalt:
—> deinen vollständiger Name
—> einen Fakt, positiver Gedanke oder eine Anekdote mit weihnachtlichem Thema. Das kann beispielsweise ein Satz, ein kleines Gedicht oder auch einfach nur eine Beschreibung dessen sein, was Weihnachten für dich ausmacht
—> wenn du möchtest, dass ich deine Geschichte/Gedicht auf meinem Blog verwende, stimme mir in der E-Mail bitte zu, dass ich ihn unter Quellenangabe verwenden darf (es wird dafür einen eigenen Blogpost geben, wo ich die Inhalte teile)
–> die E-Mailadresse dafür lautet: weihnachten@weltkehrt.de

Wie kann ich gewinnen?
– Jeder eingegangenen E-Mail weise ich eine Nummer vor, beginnend mit der Zahl eins
– Am Ende des Gewinnspiels lose ich zufällig eine Nummer aus
– Wenn ich deine Nummer gezogen habe, melde ich mich per E-Mail bei dir um deine Adresse anzufragen (Hinweis: deine Daten werde natürlich vertraulich behandelt, nicht weitergegeben oder gespeichert)
– Nachdem du mir deine Adresse zugeschickt hast, versende ich den Gewinn an deine Adresse

Du hast Zeit bis zum vierten Advent (Sonntag, der 18. Dezember). Danach ist keine Anmeldung mehr möglich und ich werde am Sonntag, um 19 Uhr, den Gewinner auslosen.

Also, ran an die Tasten! Ich hoffe es machen ein paar Leser:innen mit und der Gewinner freut sich am Ende über sein Geschenk!

Psychische Krankheiten sind kein Wettbewerb

Ich möchte heute über ein Thema schreiben, welches mich schon lange beschäftigt. Es ist ein Thema, dass sehr emotional ist und mit dem ich mit Sicherheit anecke. Aber es muss einfach gesagt werden, da es mich ganz und gar nicht kalt lässt.
Der Titel sagt schon alles: psychische Erkrankungen sind kein Wettbewerb! Und was ich damit meine, ist Folgendes…

Gerade in Social Media fällt es mir immer wieder auf. In der Beschreibung steht, welche Diagnose man hat, manchmal sogar wann und wie oft man in Kliniken gewesen ist. Es werden Fotos geteilt von Selbstverletzungen oder es wird täglich darüber geschrieben wie schlecht es einem geht. Diese Accounts florieren und haben oft mehrere Hundert bis tausende Follower.

Dagegen spricht ja erstmal nichts. Ich denke schon, dass der Austausch über psychische Krisen helfen kann. Ich führe ja selbst einen Blog und Instagram-Account über mich und meine Erkrankungen. Aber was mich wirklich nervt: das Vergleichen.

Nein, es geht nicht darum ob ein User zwei oder fünf Diagnosen hat.
Nein, es geht nicht darum, ob man deine Selbstverletzung nur verbindet oder mit mehreren Stichen nähen lassen muss.
Nein, es geht nicht darum wie oft und wie lange du in Kliniken warst.

Jeder darf sich mal hängen lassen und selbst bemitleiden. Aber wenn das das einzige Thema ist, was erhoffst du dir davon? Mitleid? Aufmerksamkeit?

Ich denke nicht, dass man „kränker“ ist, weil man nur 5 Milligramm eines Medikaments bekommt und keine 15 Milligramm.

Ich denke nicht, dass es schlimmer ist, nur eine Diagnose zu haben und als drei.

Warum dann vergleichen sich so viele, hauptsächlich jüngere User? Was ist der Mehrwert?
Und bin ich weniger „schlimm dran“ weil ich mich seit 3 Jahren nicht aktiv selbst verletzt habe?

Warum betteln manche so sehr um Aufmerksamkeit und leugnen im nächsten Post eben jene?

Und warum verniedlichen und romantisieren so viele ihre Erkrankungen? Warum ist es „chic“ eine Depression zu haben, oder seine Essstörung „Ana und Mia“ (Ana = Anorexia nervosa, Mia = Bulimia nervosa) zu nennen?

Ich kenne das Gefühl auch: man möchte gehört werden, man möchte Zuspruch, und ja, manchmal möchte ich Mitgefühl und einfach ein liebes Wort hören.

Aber ich bin noch so viel mehr als meine Erkrankung! Ich bin Ehefrau, Katzenmama, Blogger, Künstler, Klavierspieler,….und nicht nur „die Schizophrene“. Warum also das ständige fokussieren auf Dinge, die nicht gehen, anstatt sich darüber zu freuen, was noch immer geht? Einfach auch mal die positiven Dinge sehen, mögen sie noch so klein sein?

Ich möchte niemanden verurteilen, der so einen Social Media Account unterhält und eben solchen Konten folgt. Aber ich möchte nachdrücklich sagen, dass ich es nicht gutheiße, wenn man in so einen starken Vergleich gerät. Gerade bei Essstörungen und Selbstverletzung fällt mir das eben sehr stark auf.

Du darfst leiden, du darfst schreien und weinen und ja, manchmal ist das Leben verdammt unfair! Aber das Leben hat auch so schöne Seiten, warum dann nicht darüber freuen und lieber die schönen Momente feiern? Warum keinen Fokus auf die schönen Seiten?

Lieber schreibe ich über alle blöden, aber umso mehr über die schönen Dinge im Leben. Natürlich bin ich aber auch offen und teile auch die schwierigen Phasen. Was mir aber wichtig ist, dass Leben als Amplitude zu sehen: mit Auf und Abs, mit Schwankungen, mit wechselnden Stimmungen. Und diese Erfahrungen haben auch Menschen ohne psychische Krankheit.

Ich möchte mein Leben leben! Zwar mit ein paar Stolpersteinen auf meinem Weg, aber ich gehe immer weiter. Ich stolpere vielleicht, manchmal fehlt mir der Atem, aber ich bin immer in Bewegung. Ich vergesse nicht meine Vergangenheit und die Krisen, die ich durchlebt habe. Aber das ist vielleicht das Wichtigste: mit seinen Fehlern leben lernen, weitermachen, kämpfen, einfach nicht Aufgeben!