Es war dann doch alles zu viel. Wie eine Lawine kamen die Ereignisse auf mich zu. Führerschein, Dreharbeiten, Ausstellung, Antrag ambulant betreutes Wohnen.
Die Dreharbeiten mit dem MDR sind mit der Eröffnung meiner Ausstellung „Meine Metamorphose“ abgedreht. Ich bin sehr froh über die Erfahrungen mit dem Fernsehen. Ich weiß nun was der Unterschied zwischen O- und Off-Ton ist, wie viel Filmmaterial man für eine halbe Stunde Sendungszeit benötigt und wie Bilder kreiert werden.
Weiterhin bin ich natürlich froh über meine zweite eigene Ausstellung. Vor allem das ich tatsächlich ein Bild verkaufen konnte, freut mich sehr! Auch die vielen lieben Worte und Kontakte, die sich dadurch ergeben haben, freue mich sehr.
Leider wurde das ambulant betreute Wohnen abgelehnt. Jetzt heißt es, eine andere Lösung für mich zu finden. Der Herbst, und damit Andrés Studium, rückt Schritt für Schritt näher. Ich brauche Unterstützung. Schade das ich so darum kämpfen muss!
Das alles führte dazu, dass ich wieder in eine schwere Krise gestürzt bin. Gottseidank hatte ich die Möglichkeit ambulant alle Ressourcen ausschöpfen zu können. Das bedeutete, dass ich jeden Tag einen Kontakt in der PIA hatte – bei meiner Ärztin und Therapeutin. Ich habe kurzfristig eine erhöhte Clozapindosis und nehme unterstützend Tavor, bis die Krise gemeistert ist. Ich wollte unbedingt einen Klinikaufenthalt vermeiden und ich habe dies auch bisher geschafft. Gerade durch starke Selbstverletzungs- und Suizidgedanken war eine engmaschige Betreuung notwendig.
Auch die unliebsame Psychose schlich sich wieder in mein Leben.
Eva sagte, ich sollte mich ritzen, Demian schrie um Hilfe. Jedes Geräusch verursachte ein Gedankenkarussel aus Ängsten und Misstrauen. Überall redete man von mir, ich wurde überwacht und ausspioniert.
Zum Glück geht es mir jetzt besser. Dafür danke ich allen, vor allem André und meinem Löwenherz, sowie meiner besten Freundin. Danke.