Am Freitag hieß es wieder: Dreharbeiten.
Das es so anstrengend wird, hätte ich nicht gedacht. Wir starteten gegen 9 Uhr und erreichten nach der Fahrt das kleine Dorf, aus dem ich komme. Dort warteten wir auf Kamera und Ton. Danach ging es hinter unser Haus in den Wald, indem ich als Kind viele Stunden spielte. Vor allem bauten meine Schwester und ich ausgeklügelte Hindernisse, die wir als Pferde übersprungen. Ich strich mit meinen Händen durch die hohen Gräser und ließ die Zeit Revue passieren.
Anschließend ging es auf den Friedhof in Zwickau, in dem meine 2009 verstorbene Großmutter liegt. Ich legte eine rot-orange gescheckte Rose an das Gemeinschaftsgrab, indem ihre Urne liegt.
Das war der zweite Sprung in die Vergangenheit. Nun kam für mich der schwierigste Part: Die Fahrt zur Jugendpsychiatrie, welche 2010 meine erste Klinik war. Vor dem weitläufigen Park, in dem ich damals viel spazierte und spielte, führten wir ein Interview über die Zeit dort. Mir wurde mulmig. Aber auch das schaffte ich (irgendwie).
Die Reise führte weiter nach Planitz, wo mein Gymnasium lag. Trotz zahlreicher Unterbrechungen (Autos und die Kirchenglocke) wurde ich auch vor den Toren des zur Schule umgebauten Schlosses interviewt.
Danach waren wir fertig – im wahrsten Sinne des Wortes. Es war extrem warm und schwül, ich schwitzte und hatte Kopfschmerzen. Aber ich habe diesen Trip in mein altes Leben geschafft und bin schon ein wenig stolz auf mich.
Der nächste Termin mit Kamera läuft während dem Schulprojekt „Verrückt, na und!“.