[INFO] Halluzinationen und Pseudohalluzinationen

Jeder psychisch erkrankte Mensch, der seltsame Wahrnehmungen, Stimmen hören oder ähnliches erlebt hat, kennt die Frage: sind Sie sich sicher?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Halluzinationen:
die „echten“ Halluzinationen bei organischen Psychosen und Schizophrenie
und die „Pseudo“ Halluzinationen bei Borderline, MPS und dissoziativen Störungen.
Vorweg sei gesagt: nur weil man Pseudohalluzinationen hat, sind die nicht weniger furcht einflößend und beängstigend.
Halluzinationen: sind Erlebnisse, die nicht real existieren. Betroffene hören Stimmen, die nur für sie hörbar sind. Sehen Dinge, die nicht da sind. Riechen und schmecken etwas, was nicht begründbar ist. Der Betroffene ist aber felsenfest davon überzeugt und nicht durch Argumente zu beeinflussen,
Pseudohalluzinationen: können dieselben Empfindungen aufweisen. Durch zureden, Argumente und Realitätsprüfung wissen die Betroffenen aber, das das rational gesehen unmöglich ist. Sie sehen oder hören etwas, wissen aber, das das nicht da sein sollte oder das es nicht echt ist.
Halluzinationen treten meist bei schweren Psychosen auf, zum Beispiel bei bipolaren Störungen und Schizophrenie.
Pseudeohalluzinationen können Teil einer dissoziativen Störung sein, im Rahmen einer Borderline Persönlichkeit auftreten, aber auch bei „gesunden“ Menschen. Wer hat nicht schon mal seinen Namen rufen hören, wenn er allein zu Hause war?
Wie gesagt, nur weil „Pseudo“ Halluzinationen angezweifelt werden, was bei richtigen Halluzinationen nicht der Fall ist, sind sie nicht weniger belastend. Zumal die Inhalte der Halluzinationen in den meisten Fällen negative Inhalte besitzt (böse Stimmen, man sieht Blut, hat Angst usw).
Bei einem Aufnahmegespräch in einer psychiatrischen Klinik oder in einem anderen Diagnosegespräch wird häufig gefragt: Glauben Sie tatsächlich das die Stimmen (oder andere Halluzinationen) echt sind? Können Sie erklären, woher sie kommen?
Der Halluzinierende wird in seinem Wahn ein Konstrukt zur Erklärung aufgebaut haben, mit dem er seine Halluzinationen erklären kann. Zum Beispiel ist das die Stimme des Erzengel Micheals, der ihm Aufträge gibt, die er auf der Erde erfüllen muss, etc etc etc.
Bei Pseudohalluzinationen sagen die Betroffenen oft: ich nehme etwas war, aber eigentlich kann das nicht sein.

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