Heute, nach vier Monaten, war es soweit. Ich verließ die Klinik, endgültig.
C. schenkte mir eine Karte und einen Schoko-Marienkäfer. Die „Muttis“ verabschiedeten mich mit Küsschen und Umarmungen. Von den andren habe ich mich mit Handschlag verabschiedet.
Das abschließende Gespräch mit dem Psychologen war kurz, aber gut. Wir haben ein Resümee über die Behandlung in der Tagesklinik gezogen und die Therapieziele hinsichtlich ihrer Erfüllung betrachtet. Natürlich habe ich nicht allzu viel erreicht in der kurzen Zeit, bin aber sicherlich stabiler geworden.
Ich hatte zuvor ziemlich Angst vor dem Entlassungsbrief der Ärzte. Aber am Ende war dieser nicht so schlimm wie erwartet. Somatisch ist alles in Ordnung und unauffällig. Diagnosen sind ziemlich durchwachsen – von rezidierender depressiver Störung, gegenwärtig schwere Episode und polymorphe psychotische Störung mit Symptomen der Schizophrenie, bzw. Differentialdiagnose Vorlaufphase Schizophrenie. Das habe ich natürlich vorausgesehen…ich wusste in etwa was mich diesbezüglich erwartet. Von den Symptomen her war man sich auch einig. Anhedonie, Affektstarre, Konzentrationsprobleme, kaum emotional schwingungsfähig, ….
Am Montag habe ich meinen ersten Termin in der PIA. Dort werde ich dann sicher erklärt bekommen wie lange ich therapiert werde, welche Gruppen ich besuchen kann und wie oft ich Gespräche haben werde. Man muss sehen, wie es sich entwickelt. Ich bleibe gespannt.
Mut, Stärke, eine Portion Gelassenheit und lebensfreude wünsche ich dir von Herzen, Anna.
Lieben Gruß von
Rainer
Liebe Anna,
auch wenn ich dir nicht allzu oft schreibe, nehme Anteil an deinem Wohlergehen. Du bist doch in den letzten Wochen ein gutes Stück vorwärts gekommen. Du wirst nun auf eigenen Füßen stehen und trotzdem bist du nicht allein. Die Therapeuten sind erreichbar, aber auch deine Familie ist immer für dich da. Nutze all dies! Für die nächsten Schritte wünsche ich dir viel Stärke und Geduld mit dir selbst. Ganz liebe Grüße von
Marion
Danke Marion.
Ja, es stimmt, ich bin nicht alleine. Aber es ist leider immer nicht einfach, sich einzugestehen das man erneut Hilfe braucht.
Aber der Rückhalt der Familie ist schon wichtig. Das merke ich ja immer wieder.
Liebe Grüße