Ich weiß nicht mehr wann, aber ich glaube im letzten Jahr im Kindergarten hatten wir mal eine kleine „Vorführung“ wo wir ein Frühlingslied gesungen haben. Der Refrain lautete: immer wieder kommt ein neuer Frühling, immer wieder kommt ein neuer März! Immer wieder bringt er neue Blüten, immer wieder Licht in unser Herz.
Zumindest so ähnlich. Jedenfalls denke ich gerade daran, nachdem ich den ganzen Tag durch den Schnee gestapft bin. Ich fand es gestern Abend so schön, als ich nach hause bin und der Schnee in dicken Flocken vom Himmel fiel.
Zu gestern: einfach schrecklichster Tag seit langem. Früh zeitig aufgestanden und zum Hausarzt. Termin für ein Langzeit-RR (Blutdruckmessung). Schwestern haben mich irgendwie vergessen, nach einer freundlichen Erinnerung waren sie zickig haben es dann aber erledigt. Weil die so ewig gebraucht haben, habe ich meinen ersten Zug nach Hause verpasst. Für den nächsten war es aber auch knapp. Zum Zug gehetzt, möchte mein Ticket lösen…Meine EC Karte wird nicht akzeptiert. Nervenzusammenbruch. Habe dann, warum auch immer und wie auch immer ich das geschafft habe, einen fremden Mann angesprochen der dann für mich gezahlt hat. Glück muss man haben! Ich hab noch schnell seine E-Mail aufgeschrieben und ihm das Geld per PayPal geschickt. Danke, danke, danke!
Angekommen zu einem Naturheilkundler. Der Termin war schrecklich, mehr sage ich dazu nicht.
Nach hause ging es dann zum Glück besser und meine EC Karte ging wieder…
Heute dann das Blutdruckmessgerät wieder abgegeben. Ich nehme jetzt auch noch Beta-Blocker, yeah. Mein Blutdruck war durch den Stress gestern und durch den blöden Termin natürlich echt grenzwertig. Sobald ich aber bei meinen Eltern zu hause war oder dann auch in Dresden, war er normal (um die 110-70). Anfangs war er nachts auch niedrig, aber von 3 bis 5 wieder sehr hoch. Vielleicht ein Alptraum an den ich mich nicht erinnere.
Die Ärztin hat mir einen schwachen Beta-Blocker verordnet der die Schwankungen ausgleichen soll und den hohen Puls etwas hemmt. Bisoprolol 2,5mg.
Dann noch einen Termin bei Locke. Das mit dem Trialog von letztem Mittwoch hat sie sehr gefreut.
Wir haben heute ansonsten verschiedene Ansätze antidepressiver Strategien besprochen, z.B. das ABC-Modell. Das kannte ich von Frau M., meiner Jugendtherapeutin. Ich soll es zu hause mal ausprobieren und meine depressiven „believes“ und automatischen Gedanken tracken.
Die Psychiaterin hat die Idee mir Elontril zu verordnen, kennt das einer von euch?
Wieder die Sache mit dem schlafen
Die letzten Wochen waren schlaftechnisch mal wieder schrecklich. Ich plädiere an den Verstand meines Hirns, das es bitte, bitte, bitte endlich mal die Zickerein einstellt und mich wieder schlafen lässt.
Derzeit ist alles ein Problem: einschlafen, durchschlafen, Alpträume, aufstehen.
Ich bin derzeit bei ca. 4-5 Stunden Schlaf und bin eigentlich ein Mensch der viel Ruhe braucht. Normalerweise schlafe ich so 7-9 Stunden, weil ich mich sonst wie gerädert fühle. Und so ist es derzeit auch…
Vor allem da ich weiß, daß mir solche Zeiten schnell zusetzen. Alle Krisen begannen mit Schlafproblemen. Ob Depression oder Psychose. Und da ich derzeit auf Frühwarnsymptome achten will, bin ich da stets vorsichtig.
Nächste Woche werde ich zur Pia-Psychiaterin gehen wegen einer Bedarfsmedi. Ich möchte keinesfalls ein festes Medikament für jeden Abend, sondern eines, das ich nehme wenn es nicht geht. Wenn die Ängste nachts zu stark sind, die Alpträume, die Gedanken und die Stimmen.
Zum Thema Stimmen: ich rede nicht oft darüber, aber sie sind noch da. Oftmals sind sie wie hinter einer Wand, ich höre also nur ihr Nuscheln. Sie machen mir noch immer Angst, aber ich habe mich etwas dran gewöhnt. Eva und Demian sind derzeit meist zusammen da und eher selten einzeln.
Zombie-Modus
Am Montag hatte ich einen Termin bei der Psychiaterin. Es wird wieder herumgedoktert. Ich präsentiere: Anna auf Risperidon.
Eigentlich sollte es nur leicht sedierend wirken. Aber irgendwie haut es mich kurz nach der Einnahme total um. Wenn ich in der Nacht aufwache fällt jede Bewegung schwer. Es ist, als wäre ich fixiert. Und ich erinnere mich auch nicht an reichlich desorientierte und verrückte Gespräche, die ich unter Risperidon führe. Wie ein Zombie komme ich mir vor… aber wenn es wirkt?! Dann ist es wohl zu ertragen!
Nächste Woche startet das Jahr im Bundesfreiwilligendienst. Ich muss nicht erwähnen wie sehr mir das Angst macht. Wieder alles fremd, neu, anders. Durchstehen. Abwarten. Schaffen.