Hier werde ich nach und nach Informationen für Psychose-Erkrankte sammeln. Das werden hauptsächlich meine eigenen Erfahrungen sein und deswegen funktionieren sie auch nicht für jeden! Diese Hinweise sind aber denke ich für viele eine kleine Unterstützung.
- Keine Horror, Thriller oder Krimi-Filme anschauen. Ich mag solche Filme auch sehr gerne, aber nicht während ich psychotisch bin. Dann können Elemente des Filmes (Feinde, Gegner, paranormales) schnell mit in den eigenen Wahn übergehen oder man steigert sich rein.
- Bei Stimmen hören und akustischen Halluzinationen: die Ohren ablenken. Selbst Musik machen (Gitarre, Trommeln, es reicht auch eine Mundharmonika…) oder laut Musik hören. Überdeckt manchmal die Stimmen, aber sie können auch lauter dadurch werden – hier heißt es ausprobieren
- Rückfragen an Angehörige. Ihr bemerkt etwas, denkt etwas, riecht, seht oder schmeckt etwas seltsames? Lasst eure Angehörigen wissen, was los ist, und fragt nach. Kann helfen die Halluzinationen einzuordnen und Wahngedanken abbauen bzw. gar nicht erst entstehen lassen.
- Vermeide Stress. Am besten Termine reduzieren, Stress vermeiden (Auto fahren, Prüfungen, Familienfeiern….). Dafür schöne und entspannte Dinge tun. Wenn nötig, AU-Schein vom Facharzt holen, Medikamente erhöhen und abwarten, bis es euch wieder besser geht.
- Lass dir von Angehörigen helfen – Wohnung sauber machen, Einkäufe erledigen, Termine erledigen etc
- Suche dir Vertrauenspersonen. Das kann dein Therapeut, Arzt sein oder Professionelle in Kontakt- und Beratungsstellen. Oder Angehörige, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen.
- Sorge dich um dein Wohlbefinden. Esse und trinke regelmäßig, kümmere dich um deine Hygiene, nimm deine Medikamente und gehe regelmäßig zu deinem Arzt/Therapeuten.
- Passe ggf. die Dosis deiner Medikamente an – aber nur mit ärztlicher Absprache!
- Beruhige dich mithilfe von Entspannungstechniken und Yoga.
- Versuche aktiv zu bleiben, dich aber nicht zu stressen. Spazierengehen an der frischen Luft ist schon vollkommen ausreichend!
- Belohne dich für geschaffte Aufgaben. Das motiviert dich und hellt deine Stimmung auf.
- Bleib in deiner gewohnten Umgebung.
- Frage, ob ein kurzzeitiger Aufenthalt in der Klinik möglich ist („Krisenintervention“) bis die Psychose abgeklungen ist.
- Achte auf deine Frühwarnsymptome und spreche mit deinem Arzt ab, wie zu handeln ist.
- Achte auf ausreichenden Schlaf. Spreche mit deinem Arzt ab, ob dir schlaffördernde Medikamente helfen können. In der Apotheke und Drogerie gibt es auch Baldrian Tabletten, die den Schlaf unterstützen können. (Sie sind im Vergleich zu verschreibungspflichtigen Tabletten aber vergleichsweise schwach)
- Lass dich nicht „triggern“! Vermeide Streits, Diskussionen und ähnliches. Dein Ziel ist es, nicht zu sehr in den Wahn abzudriften. Auch bestimmte Menschen können triggern, zum Beispiel Nachbarn, Polizisten, Ärzte…versuche das zu vermeiden, damit du nicht kränker wirst.
- Gib deiner Psychose eine Form und werde kreativ. Viele Psychose-Erkrankte zeichnen, malen oder schreiben, um mit ihren Gefühlen zurecht zu kommen.
- Tu was dir gut tut! Hierbei ist alles erlaubt, was dir hilft „auf dem Boden“ zu bleiben.
- Versuche nicht zu grübeln, so steigert man sich leicht in den Wahn rein.
- Schaffe eine reizarme Umgebung wenn du unter Empfindlichkeit leidest.
- Konsumieren keinen Alkohol und keine Drogen (besonders Cannabis, Halluzinogene usw).
- Lenke dich ab. Schau einen entspannten Film, versuche zu lesen, zu malen, etwas handwerkliches etc.
- Versuche, nicht die ganze Zeit allein zu sein. Frag Angehörige und Freunde, ob sie dir helfen.
- Bringe dich nicht in gefährliche Situationen und fahre kein Auto.
- Erstelle dir einen „Safe Place“. Das kann dein Sofa/Bett sein. Ein Rückzugsort, wenn du Angst hast und dich Hallus quälen. Gestalte es so, wie es dir gefällt, mit Kissen, Decken und wenn du magst Kuscheltieren (das mache ich zB sehr gerne)
Hallo weltkehrt, danke für diese Liste, ich finde sie sehr hilfreich! Wie geht es dir? Habe schon lange nichts mehr von dir gehört? Liebe Grüsse, Ut