Irgendwie laufen die Therapiesitzungen in letzter Zeit sehr gleichförmig ab.
Hallo. Wie geht`s. Zeigen Sie Ihre Diary Card. Verhaltensanalyse. Tschüss.
Ich weiß nicht, ob ich diese Routine gut oder schlecht finden soll. Ob es mir hilft oder eher kontraproduktiv ist. Die Frage nach der Hilfe kann ich in schätzungsweise 25 Sitzungen beschließen. So lange soll die DBT anfangs dauern, aber sie kann auch verlängert werden. Immer noch nicht kann ich mich mit DBT und Borderline anfreunden. Zu befremdlich ist der Begriff. Borderline? Das haben Andere, schlimmere Fälle. Ich doch nicht! Sowieso. Ich simuliere doch nur. Ich habe doch gar nichts. Behinderung? Weswegen? Wegen den kleinen Problemchen? Sowieso. Eigentlich geht`s dir doch gut. Was hast du denn? So könnte es doch weiter gehen.
Das jeder Tag ein Kampf mit mir selbst ist, scheint keiner zu sehen. Wie belastend es ist, diese Stimmen zu hören. Sie haben sich etwas Neues einfallen lassen. Diagnosen stellen. Da hört man Worte, die einen tief verletzen. „Die ist doch schizophren!“ Dennoch. Irgendwie komme ich mir einerseits vor wie ein Simulant, andererseits habe ich Angst, das keiner sieht, wie es mir wirklich geht.
Meine Suizidgedanken sind sehr stark in diesem Augenblick. Dabei habe ich den Vertrag unterschrieben, mir bis zum 13.11.2015 nichts anzutun, keinen Versuch zu unternehmen.
Was wäre jedoch, wenn es nicht bei einem Versuch bleibt?