Der Herbst zieht langsam ein. Aus den grünen, frischen Blättern werden verdörrte, braune, welche unter dem reißenden Wind von den Bäumen gezerrt werden. Die Tage werden kürzer, der Sturm kräftiger, das Wetter kühler.
Diesen Sommer habe ich gut verbracht. Ich hatte viele tolle Stunden mit meinen Freunden. Ich war auf einer wunderschönen Hochzeit, habe die Jahreskreisfeste gefeiert, war zu Partys eingeladen, habe mit Freunden bei Tee über Götter und die Welt geredet. Ich hatte noch nie so viele, tolle, wahrhaftige Freunde wie hier in Dresden. Wir sind auf einer Wellenlänge, ich sehe sie oft, wir machen viel zusammen. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Einzelgänger mal so viele Kontakte habe. Auch kann ich auf sie vertrauen und sie vertrauen mir.
Das Auto fahren ist spitze. Ich hatte immer so Angst vorm Fahren, aber ich liebe es derzeit einfach. Mir macht das so Spaß.
Die Arbeitstherapie könnte auch nicht besser laufen. Meine Aufträge sind Bilder für die Wände in Acryl malen und ein Handbuch über das Programm Gimp zu schreiben. Meine Interessen und Fähigkeiten werden wahr und ernst genommen und ich komme auch mit den Mitpatienten gut zurecht.
Ich mag sagen, dass dieser Sommer einer der besten war — seit langem.
Am 6. September hat sich meine Geschichte zum siebten Mal gejährt – 2010 wurde ich zum ersten Mal eingewiesen. Ich lese in meinen alten Tagebüchern und muss schmunzeln. Wie die Zeit vergeht.