In der Visite am Mittwoch habe ich die Erlaubnis auf Tagesurlaub bekommen. Ich freue mich natürlich, endlich mal wieder die Klinik verlassen zu dürfen und auch das Gelände hinter mir zu lassen, indem ich mich sonst nur bewegen darf. Andererseits ist der Tagesurlaub auch mit Angst gepaart. Vor allem das Straßenbahn fahren fällt mir sehr schwer. Die Blicke der anderen lässt mich oft dissoziieren, sodass ich nicht weiß, wie ich überhaupt nach Hause gekommen bin. Das ist sehr erschreckend. Oder ich bin so misstrauisch das ich wieder denke, jeder findet mich abstoßend. Die Angst davor scheint nie weg zu gehen…
Aber es hat auch etwas gutes. Ich kann zu Hause bei meinen Ratten sein, mit meinen Eltern Kaffee trinken und mich ein wenig entspannen. Ich kann Musik hören, habe meine Ruhe vor den Pflegern, muss dafür selbst an meine Tabletten denken und mich um meinen eigenen Kram kümmern.
Morgen fahre ich sogar nach Hause, also nach Hause-nach Hause, nach Mülsen. Zwar nur für einige Stunden, aber besser als nichts. Früh nehmen mich meine Eltern mit und abends die Eltern von André (nicht wieder darüber lachen!). Ich freue mich mit Jasmin und ihren Kindern, meiner großen Schwester, und meiner Oma Ostern zu feiern. Da kann ich für kurze Zeit dem Klinikalltag entfliehen.
Montag ist allerdings wieder ein Tag, wo ich darauf warte, dass die Stunden vergehen…weil ich keinen Urlaub bekommen habe und Feiertag ist. Aber ich bekomme nachmittags Besuch von André. Dafür lohnt es sich zu warten.
Hallo Anna!
Ich freue mich, dass Du die Klinik verlassen kannst. Damit zeigst Du Dir selbst Vertrauen. Auch das Klinik-Personal, vor allem das mit Dir die Visite besprach, vertraut Dir. Ich wünsche Dir alles Gute.
Viele Grüße auch von Beate.
Hallo Anna,
auch wir wünschen Dir ein gutes und frohes Osterfest und viel Spaß mit der Familie.
Marion und Rainer