Seelenklang

Wieder eine Blogparade – diesmal Henrik auf Mobile Things – mit dem Thema Musik.
Wer mich kennt, weiß, dass ohne Musik fast nichts geht. Bei meinem Umzug in die erste eigene Wohnung war auch die Soundanlage am wichtigsten (an diesem Punkt ein <3 für meinen Papa). Außerdem liebe ich es, zu musizieren. Ob Klavier oder Gitarre – neben dem zeichnen ist das musizieren meine Möglichkeit, um mit starken Gefühlen klar zu kommen.
Schon seit Kinderbeinen war ich ein kleiner Singvogel. Im Kindergarten, in der Grundschule, auf dem Gymnasium – immer war ich im Chor vertreten, sang Solos oder bei Schulauftritten. In der vierten Klasse zum Beispiel das wunderschöne Lied Sag mir, wo die Blumen sind zu einem Talentwettbewerb. Später dann, auf dem Clara-Wieck-Gymnasium, eine Schule, die musikalisch orientiert ist, hatte der Gesang im Unterricht ebenso eine wichtige Bedeutung. Mein letztes Lied, das ich je vorsingen musste, war Mad World, selbst begleitet mit dem Klavier.
Ich stelle euch heute vier Lieder vor, die für mich eine besondere Bedeutung haben oder mit denen ich etwas bestimmtes verbinde. Es gibt noch gefühlte hundert andere Lieder, die ich hier aufzählen könnte. Und vielleicht werde ich das an anderer Stelle auch noch tun. Aber vorerst müssen diese Lieder reichen. An ihnen sieht man auch, wie unterschiedlich mein Musikgeschmack ist. Von ruhiger Klassik bis zu Metal/Rockbands, über „Oldies“ ist alles dabei.


Vermillion Pt.2 // SLIPKNOT

She is everything to me
The unrequited dream
A song that no one sings
The unattainable
She’s a myth that I have to believe in
All I need to make it real is one more reason

Dieses Lied habe ich am Anfang meiner Beziehung zu André exzessiv gehört. Ich weiß nicht mehr wann oder warum, aber irgendwie wurde dieses Lied zu unserem Lied. Der Text ist zwar, wie die meisten Lieder von Slipknot, sehr vielschichtig und offen für Interpretationen, weswegen es leicht viel einen Bezug zu uns zu schaffen.
Immer, wenn ich André mit einer Gitarre in der Hand erwische, bitte ich ihn, dieses Lied zu spielen. Ich finde einfach die Melodie und den Text wunderschön. Außerdem singe ich es oft, wenn ich etwas zu tun habe.
Und so ein bisschen erinnert mich „sie“, die im Text angesprochen wird, an mich selbst. Ich gebe oftmals nicht viel über mich Preis, weswegen ich für die meisten wohl ein kleiner Mythos bin.
Porcelain // HELEN JANE LONG

Porcelain heißt mein liebstes Klavierstück, welches ich jedoch noch nicht selbst spielen kann. Auf die Künstlerin Helen Jane Long bin ich über eine Freundin gekommen, die mir den Link zu Porcelain sendete. Vom ersten Mal an habe ich die besondere Eigenart des Liedes lieben gelernt. Ich liebe die Sanftheit, die in diesem Lied mitschwingt, ich liebe, wie sich die Melodie sanft entwickelt, unterbrochen, wieder aufgenommen wird und am Ende völlig als Ganzes verklingt. Auch das dazugehörige Album ist wunderbar. Kein Stück ähnelt dem Anderen und doch sind sie beinahe gleich in ihrer Botschaft. Immer, wenn ich nicht schlafen kann, einen Alptraum hatte oder einfach entspannen muss, lege ich die CD ein und lasse mich von Helen Jane Long in eine Traumwelt entführen, in die mir keiner folgen kann.
Last Resort // PAPA ROACH

‚Cause I’m losing my sight, losing my mind
Wish somebody would tell me I’m fine
Losing my sight, losing my mind
Wish somebody would tell me I’m fine
Nothing’s alright, nothing is fine

Dieses Lied ist ungelogen seit mindestens fünf, sechs, wenn nicht sogar sieben Jahren mein Lieblingslied. Es ist nicht gerade ein Lied mit einer bestärkenden oder positiven Nachricht, aber in ihm schwingt so viel mit, was mich beschäftigt, dass ich mich in jedem Vers wiederfinde. Ich habe auch viel verloren (wenn auch nicht meine Mutter, wie es in einer Strophe heißt) und wünsche mir dennoch, als normal behandelt zu werden. Einfach, damit ich nicht jede Sekunde daran denken muss, was mir fehlt. Außerdem mag ich die aggressive Art und Weise, wie man in diesem Lied mit seinem inneren Schmerz zurecht kommt. Ja, das Leben kann unfair sein. Aber das ist noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken und aufzuhören. Auch wenn Suizidgedanken einen quälen, möchte man von anderen gesagt bekommen, dass es okay ist, wütend und traurig zu sein. Um dann einfach weiter zu machen, egal wie sehr es schmerzt.
High Hopes // PINK FLOYD

The grass was greener
The light was brighter
The taste was sweeter
The nights of wonder
With friends surrounded
The dawn mist glowing
The water flowing
The endless river
Forever and ever

An dieser Stelle ein <3 an meinen Vater, der mich dieses Lied hat wiederentdecken lassen.
Ich habe die meisten Lieder, die mein Vater mag, mit der Muttermilch aufgenommen, so auch vieles von Pink Floyd. Und letztes Jahr, in einer der wichtigsten Phasen meines Lebens, der Zeit des Abiturs, habe ich High Hope wiederentdeckt. Seitdem ist es mein Lied, wenn ich über Zukunft, Gott und die Welt nach sinniere.
Vor allem der Refrain spiegelt wieder, was man denkt, wenn man an seine unbeschwerte Kindheit nachdenken muss. Denn vieles ist in der Erinnerung schöner, einzigartiger, ja, wunderbarer, und ist für immer ewig. Man kann Erinnerungen, die man mag, einfach kaum vergessen. Zu gerne erinnere ich mich beim hören an die Zeiten, als ich mit meiner Schwester Laura über Wiesen gerannt bin, Pferd gespielt habe und die Wälder unsicher gemacht habe.
Auch vor meinem Bewerbungsgespräch habe ich dieses Lied angehört. Weil damit ein neuer Lebensabschnitt beginnt, der vieles in meinem Leben verändern wird.

2 Antworten auf „Seelenklang“

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