Wir saßen zu sechst in der kleinen Cantine, die noch geschlossen hatte. Wartend darauf, dass einer unserer wichtigsten Tage unseres jungen Lebens begann. Sechs, ich als einzige Frau, zwischen 16 und 30 Jahren. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir in einen Konferenzsaal gerufen.
Das Vorstellungsgespräch begann.
Alle hatten wir dasselbe Ziel. Die Ausbildung des Fachinformatiker ergattern.
Man stellte uns vor, ein Mitarbeiter aus dem Ausbildungszentrum, zwei Mitarbeiter einer IT-Firma, die unser anderer Ausbilder sein wird und die Auszubildendenvertretung. Gleich darauf erhielten wir einen Zettel mit Fragen – Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Was wäre Ihre Superkraft als Superheldin? Welche Erwartungen haben Sie an unser Unternehmen? Wie stellen Sie sich einen Arbeitstag bei uns vor?
Dies musste jeder im Einzelgespräch erläutern. Ich erhielt noch einige weitere Fragen, sodass ein Gespräch entstand. Teilweise mußten wir sogar lachen. Trotz meiner Aufregung wurde es ein lockeres Gespräch. Nach schätzungsweise einer halben Stunde Frage-Antwort-Spiele verließ ich den Raum. Nun folgte eine Gruppenaufgabe. Wir sollten planen, wie man ein Netzwerk in einer IT-Firma aufbaut, welche Struktur geeignet ist, wie man das Internet absichern kann und wie man Internetseiten sperrt. Innerhalb kurzer Zeit lösten wir die Aufgabe.
Nach dem jeder mit seinem Einzelgespräch fertig war, verglichen wir kurz unser Ergebnis aus der Gruppenaufgabe.
Dann hieß es in einem separaten Raum wieder – warten.
Einzel wurde jeder wieder in einen Raum gerufen. Bis nur noch ich und ein weiterer Kandidat übrig blieben.
Ich bekam den Ausbildungsplatz. Lächelnd bestärkten mich die Mitarbeiter, weiter C und C++, zwei Programmiersprachen zu lernen, um so schnell wie möglich mitarbeiten zu können.
Es steht also fest. Ich werde Anwendungsentwicklerin bei der Telekom.