Schlafen oder nicht Schlafen, das ist hier die Frage

Ganz frei von Shakespeare zitiert.
Ich weiß nicht, warum das auf einmal wieder los geht. Warum ich einfach nicht schlafen kann. Seit ungefähr vier, fünf Tagen schlafe ich, wenn ich optimistisch rechne, auf knappe vier Stunden Schlaf. Eindeutig zu wenig, beinahe die Hälfte von dem, wie lange ich früher geschlafen habe. Mittlerweile lege ich mich zwei Uhr nachts ins Bett und versuche, ein wenig herunter zu fahren und mich zu ermüden. Mein absoluter Lieblingstrick dazu ist es, zu lesen. Normalerweise fallen mir dann irgendwann die Augen zu, weil ich müde werde. Aber so ist es derzeit nicht. Ich könnte bis zum Morgengrauen lesen, vermute ich, ohne, dass ich müde werde. Aber ich will schlafen. Ausruhen. Einfach einmal am Tag Ruhe haben. Fliehen vor der ständigen Angst und der inneren Unruhe. In eine Welt gehen, in der es das anscheinend nicht gibt. Wenn ich allerdings schlafe, träume ich. Und ich hasse es, zu träumen. Denn es endet meistens in Albträumen, aus denen ich irgendwann völlig verwirrt und desorientiert erwache.
Hinzu kommt, dass ich heute wieder eine seltsame Situation hatte. Es war ungefähr um vier und ich bin gerade aus einem Albtraum erwacht. Auf einmal hörte ich klar und deutlich eine Stimme, die über den Traum redete. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich nicht doch noch geträumt habe und das geträumt habe, oder ob die Halluzinationen in einer ganz anderen Tragweite zurück kommen. Ich hatte solche Angst. Es fühlte sich an, als wäre ich gelähmt und könnte mich nicht regen. Und dann diese (ausnahmsweise) männliche Stimme. Ich hatte Angst. Ich habe Angst.

Eine Antwort auf „Schlafen oder nicht Schlafen, das ist hier die Frage“

  1. Zwickau, am 12.05.2015
    Liebe Anna,
    die Mutti hat uns auf Deine Seite hingewiesen und wir haben sehr aufmerksam gelesen.
    Und wir denken sehr oft an Dich.
    Bei aller Problematik, die du sehr ausführlich beschreibst, gibt es für uns eine Erkenntnis.
    Du hast Fähigkeiten, die Dich mit eigener Kraft wieder in Dein Leben zurück bringen. Diese kannst Du wunderbar nutzen.
    Beispiel Hermann Hesse –
    Dein Lieblingsgedicht von H. Hesse beschreibt sehr treffend und einfühlsam seine Situation in seinen Lebenskrisen.
    Bei uns in den Kunstsammlungen Zwickau war eine Ausstellung über ihn, die uns den H. Hesse nochmals näher gebracht haben. Sein Sohn Heiner hat seinen Nachlaß verwaltet, so daß Zeichnungen, Briefe und viele Info’s mehr gezeigt werden konnten. Er ist zum Zeichner/ Maler ohne jegliche Ausbildung geworden, um seine Lebenskrisen zu kompensieren. Er hat sich bei jeder Gelegenheit hingesetzt, seine Malutensilien ausgepackt und dargestellt, was er sah. Wir lieben seine ‚dilletantischen‘ Zeichnungen und Bilder. Seine Frau war krank, er konnte sich nicht um seine 3 Söhne kümmern. Seine Stimmung aus dieser Situation ist in Gedichten und seiner Schreibweise gut erkennbar. Ein Ausweg aus dieser Situation war das Zeichnen.
    Um Deine Wohnung herum gibt es unzählige Motive für Bleistift u.a. . Und Du hast die Fähigkeit, etwas darzustellen. Ich (ich spreche jetzt für mich) habe diese Fähigkeit auch, aber der Grund war ein Anderer – die Freude, etwas darzustellen, das mir auch Freude machte).
    Die Konzentration darauf bringt Dich auf gute Gedanken.
    Deine wunderbare Gabe, Dich auszudrücken hat uns sehr beeindruckt. Schön, daß der Nils die gut funktionierende Seite eingerichtet hat. Dies ist seine Fähigkeit. Du hast Andere. Es wäre für andere, ebenfalls Betroffene sehr hilfreich, Deine Erfahrungen zu einem Buch zu komprimieren.
    Wir sagen, daß nur Du selbst in der Lage bist, Dein Dasein wieder mit Freude und Glück zu füllen und zu begreifen.
    Es gibt in Deutschland einen Robert Betz. Er ist genial. Mit ihm beschäftigt sich seit einiger Zeit die Bärbel (ich spreche jetzt für sie). Wir schicken Dir mal 2 CD’s. Er hat ihr bezüglich ihrer Probleme aus der Kindheit und Ängsten sehr geholfen.
    Kannst mal auf seine Seite gehen und per You Tube seine Vorträge anhören. Es ist ungeheuer spannend (z.Bsp. ‚Betz bewegt‘ ; ‚sich selbst lieben lernen‘ u.v.a. )
    Liebe Anna, ich habe Dich in sehr liebenswerter Erinnerung, als Du neben mir am Klavier saßest und Deine Probleme beschrieben hast, nicht für Dich in Deiner privaten Sphäre sein zu können. Daß jeder zu allen Augenblicken zur Tür rein kommen konnte.
    Es ist schade, daß das Treffen eine Ausnahme war.
    Ich mache übrigens auch weiterhin meine dilletantische Musik für mich. Sie tut mir gut, ich improvisiere dabei neuerdings mehr. Da kann man sein momentanes Empfinden spüren und ausdrücken. Hast Du die Möglichkeit, Dich wieder mit Musik zu beschäftigen? Fertiges zu hören ist gut –selber machen ist besser.
    Du hast so viele schöne schöpferische Fähigkeiten und siehst gut aus. Hast allen Grund, Deinen Kopf zu heben und nach vorne zu schauen.
    Wie geht es jetzt mit dem Studium weiter?
    Wir grüßen Dich ganz lieb
    Dietrich & Bärbel
    (Streubel)

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