Eintrag 11.02.2024

Nun habe ich diese Woche auch schon wieder erfolgreich geschafft.

Das Projekt letzten Montag bei „Verrückt, na und“ war leider nicht so gut. Das lag aber weder an meiner Projekt-Mitarbeiterin noch an der Klasse an sich, aber die Organisation der Schule und der Lehrer waren leider eher mangelhaft. Aber auch das gehört irgendwie dazu.

Weiterhin saß ich an meiner Hausarbeit. Das Thema, welches ich eigentlich wählte, ist glaube ich zu umfangreich für eine kleine Arbeit, weswegen ich das Thema eingrenzen werde um die Seitenanzahl nicht drastisch zu übersteigen.

Mittwochs traf ich mich mit meiner besten Freundin Maureen in der Dresdner Neustadt. Ich habe ihr nach ihrem Wunsch einen schönen Kugelschreiber für ihren Geburtstag gekauft und dann haben wir in einem Café ihre Party zum dreißigsten Geburtstag geplant.

Außerdem war ich zur Beratung um das nächste Sommersemester an der ehs zu gestalten und habe wertvolle Tipps erhalten. Zu Hause habe ich mich dann in die Module fürs Semester eingetragen und muss mich demnächst auch mein erstes Erkundungspraktikum für das Studium bewerben. Das findet dann in den Wochen der vorlesungsfreien Zeit im Sommer statt. Ich überlege, in eine Kontakt- und Beratungsstelle für Senioren und deren Angehörige zu gehen oder in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Von Donnerstag zu Freitag hat Mufasa bei mir geschlafen und wir haben viel geredet. Er hat mir dann auch im Haushalt, beim Pfand wegbringen und so weiter geholfen.

Freitag Abend kam nach zwei Wochen André zu Besuch nach Hause. Nathan hat sich auch irrsinnig gefreut und wir hatten einen schönen Abend, wo wir Pizza beim Lieferdienst bestellt haben. Wir hatten dann auch ein schönes Wochenende zusammen. Er ist heute Mittag wieder weg gefahren und kommt, wenn alles klappt, in zwei Wochen wieder nach Dresden.

Nachdem André weg ist, lese ich gerade zum zweiten Mal „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Das war wahrscheinlich die erste Autobiografie, welche ich als Teenie gelesen habe. Seit dem letzten Mal, dass ich das Buch las, sind aber locker 15 Jahre vergangen und ich konnte mich kaum noch an Einzelheiten erinnern. Es hat mich damals aber schon sehr betroffen gemacht, weil ich es in dem Alter las, wie die Autorin Christiane F. aus ihrem Leben berichtet. Das inspiriert mich natürlich auch, meine eigenen Autobiografie zu verfassen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Eintrag 04.02.2024

Ich habe leider das genaue Datum verpasst; jedoch möchte ich erwähnen, dass mein Blog „weltkehrt“ seinen neunten Geburtstag feiert! Am 18. Januar 2015 habe ich meinen allerersten Beitrag geschrieben. Dieser handelt von meiner Prodromalphase und beginnt mit den Worten:

Ich weiß rückblickend nicht mehr genau, wann es angefangen hat.

weltkehrt: Beitrag vom 18.01.2015

Seitdem ist so viel passiert!

Die erste Woche ist auch geschafft: André ist seit letztem Sonntag auf Fortbildung an der Küste. Mir war es wirklich wichtig, dass er das macht ohne Angst um mich zu haben. Da es mir derzeit aber wirklich gut geht, kann er guten Gewissens auch diese Fortbildung besuchen. Aber es war natürlich nicht schön, ganz alleine zu sein. Obwohl, dass stimmt ja nicht! Ich habe ja noch Nathan. Und der fordert ordentlich Streicheleinheiten ein und liegt stets an meiner Seite, ob auf dem Sofa oder im Bett. Aber es ist in 10 Jahren Beziehung die längste Zeit auseinander.

Meine Hausarbeit in der Uni ist auch ganz gut vorangeschritten. Ich habe einen Teil des Themas schon fertig geschrieben, nun fehlt noch ein anderer Teil. Aber ich komme gut voran und habe noch genügend Zeit bis zur Abgabe.

Gestern hatte mein Bruder Geburtstag. Mit meinen Eltern war ich erst bei ihm zum Kaffee trinken und dann noch in einem indischen Restaurant essen.

Heute mach ich mir einen ruhigen Tag…gerade schreibe ich an diesem Beitrag und höre dabei Musik, die Waschmaschine läuft und die Küche ist aufgeräumt.

Morgen habe ich mal wieder ein Schulprojekt von „Verrückt, na und“, worauf ich mich sehr freue – nur ist das sehr zeitige Aufstehen ein wenig schwierig, aber das schaffe ich schon.

Außerdem lief heute morgen mal wieder meine Doku „Anna und die Stimmen im Kopf“ im MDR Fernsehen – vielleicht verirrt sich der ein oder andere dank der Doku auch auf meinen Blog!

Schon irgendwie seltsam, dass der erste Monat des Jahres auch schon wieder geschafft ist…aber so ist das – es geht immer weiter!

Eintrag 27.01.2024

Mir fällt leider gerade kein guter Titel für diesen Eintrag ein, deswegen ist er stinklangweilig. Entschuldigt mich.

Was soll ich sagen, wo soll ich anfangen?

Mir geht es gut. Sehr gut. Besser als letztes Jahr um diese Zeit. Besser seit vielen, vielen Jahren, in denen ich kämpfe musste. Kämpfen über mein Überleben, Beziehungen und Freundschaften, Haushalt und Gesundheit wie Hygiene.

Mein erstes Semester an der Evangelischen Hochschule habe ich erfolgreich abgeschlossen und habe drei von vier Prüfungsleistungen erledigt. Nun fehlt nur noch eine Hausarbeit. Ich würde behaupten, dass mir solche schriftlichen Aufgaben nicht allzu schwer fallen, weswegen ich davon ausgehe, dass ich auch das gut schaffe.

Auch zu Hause läuft es gut. Ich kümmere mich um mich selbst, meine Hygiene, aber auch um den Haushalt, Wäsche waschen, aufräumen, sauber machen und so weiter. Ich habe meinen Schreibtisch aufgeräumt, sortiert und dekoriert. Er sieht jetzt total schön aus und ich freue mich, dass ich das so gut geschafft habe. Im Bad habe ich ein wenig aussortiert und dann die Lotionen, Duschgele etc. in hübsche Boxen gestellt, sodass das Bad gleich viel aufgeräumter aussieht.

Morgen treffe ich mich auch wieder mit dem Skizzentreff, worüber ich mich sehr freue. In der Therapie habe ich die Abstände auch verlängert, statt wöchentlichen Terminen bin ich nun nur aller zwei Wochen in der PIA. Anfang Februar werde ich wieder mit „Verrückt, na und“ in eine Schule gehen und dort aufklären.

Ich bin dankbar, so dankbar. Ich kann endlich mein Leben leben, studieren, dann noch Ehefrau und Katzenmama sein, Schwester und Tochter, Freundin und Seelenverwandte. Natürlich weiß ich, dass auch wieder andere Phasen kommen.

Doch bis dahin genieße ich meinen aktuellen Zustand und versuche achtsam und liebevoll mit mir selbst umzugehen.

Hinterm Steuer

Ich habe es geschafft.
Wirklich. Es hat mich viel Überwindung gebraucht, doch als ich dann vorm Steuer saß, lief alles, als hätte ich nie etwas anderes gemacht.

Ich bin Auto gefahren. Ohne meinen lieben Fahrlehrer, der in der Not eingreifen könnte. Zwar war ich nicht allein, André saß neben mir. Aber dafür, dass ich fünf Jahre nicht mehr selbst ein Auto gelenkt habe, lief es sehr gut.

Zum Üben sind wir in die Dresdner Messe gefahren, an einem Sonntag Nachmittag. Dort lernte ich, wie man unser neues automatisches E-Auto fährt. Dann bin ich in Ruhe einige Runden gefahren und dann, wie selbstverständlich, über die Friedrichstadt nach Hause gefahren. Sogar das rückwärts Einparken lief erstaunlich gut.

Natürlich bin ich weit davon entfernt routiniert zu sein. Aber jeder Schritt in die Unabhängigkeit, der Sicherheit des Führens und dem Selbstvertrauen, durch die Gegend zu fahren bringt mich weiter.

10 jähriges Jubiläum

Normalerweise versuche ich, André aufgrund seines Berufs relativ aus meinem Blog herauszuhalten. Aber heute muss ich einfach etwas aus unserem Privatleben teilen.

Wir feiern heute nämlich unser 10 jähriges Jubiläum!

Es war im Jahre 2013, als meine Schwester mich und zwei ehemalige Schulkameraden in eine Bar einlud. Danach trafen wir uns in dieser Konstellation noch ein, zwei Mal und feierten dann Silvester zusammen.

An diesem Abend verliebten wir uns und kamen zusammen.

Die nächste Zeit wurde für uns sehr anstrengend. Erst machte ich 2014 mein Abitur und zog danach nach Dresden, und dann folgte die schwierigste Aufgabe in unserem jungen Leben: der Ausbruch meiner schwersten Psychose im Herbst 2014.

Monatelange Aufenthalte, Selbstverletzungen, Suizidgedanken und einen Versuch. Und nebenbei machte André seine Ausbildung und später sein Studium. Und immer wieder kam es zu Krisen, zu Problemen, zu Schwierigkeiten.

Im Februar 2022 heirateten wir, relativ spontan und im kleinen Familienkreis. Es war wunderschön, trotz Corona-Auflagen und der ganz kleinen Feier.

Gestern hatten wir es uns sehr schön gemacht. Erst waren wir Essen in einem Restaurant, wo wir von unserer Hochzeit noch einen Gutschein hatten. Danach sind wir ins Rundkino und sahen den Ghibli-Film „Der Junge und der Reiher“. Abends machte ich noch ein Dessert für uns: Vanille-Eis mit Schokostreuseln!

Ich weiß nicht, ob ich ohne André noch leben würde. Ich bin dankbar, so dankbar, ihn an meiner Seite zu haben.

Auf viele weitere Jahre!

Das Jahr 2023

@johnpaultyrone

Nun neigt sich das Jahr 2023 dem Ende entgegen…und damit ist es an der Zeit, wieder einen Rückblick zu schreiben.

Was für ein Jahr! Ich kann es nicht fassen, dass in drei Tagen das Jahr zu Ende ist. Es ist dermaßen schnell vergangen, dass ich es kaum begreife. Wenn mir jemand sagen würde, wir wären noch im Februar, ich würde ihm glauben. Das Jahr ist wirklich wie im Schnelllauf vergangen.

Es gab viele schöne Momente, natürlich aber auch Zeiten, in denen es wieder etwas schwierig war. Nicht nur für mich, sondern allgemein. Zwischen Krisen, Krieg und Konflikten…

Jedoch war es ein Jahr OHNE
…Klinikaufenthalt
…Selbstverletzung
…schwere Psychosen

Ich habe wieder mehr gelesen, habe einige Bilder gezeichnet und Kontakte im Skizzentreff geknüpft. Auf meinem Blog gab es auch deutlich mehr Beiträge als im Jahr zuvor.

Freundschaften entstanden oder wurden vertieft, gemeinsame Aktivitäten und schöne Zeiten. Leider auch der Verlust eines Freundes im Februar.

Und noch die Statistiken!
– Beiträge: 436
– Kommentare: 309

Was steht wohl für das Jahr 2024 an? Was werde ich erleben?
Natürlich weiß ich das nicht!

Aber wir werden sehen und ich werde euch, meine lieben Leser, weiterhin auf meinem Blog mitnehmen….

Frohe Weihnachten!

An meine lieben, treuen Leser, an Familie und Verwandtschaft, an Freunde und Bekannte:
ich wünsche euch allen von Herzen ein schönes Weihnachtsfest.

Dieses Jahr genieße ich die Weihnachtszeit. Keine Krisen, keinen Stress, keine Panik. Ich kann den heißen Glühwein genießen, habe die Geschenke bunt verpackt und gestaltet, ich verbringe den heutigen Tag ganz in Ruhe mit André und Nathan.

Morgen geht es dann in heimische Gefilde, was anstrengend wird, aber auch schön.

Zwischen den Jahren muss ich ein wenig für die Uni erledigen, ein Input und ein Vortrag, sowie ein Exposé und eine Hausarbeit. Aber auch das schaffe ich!

Heute Abend koche ich Klöße, Rotkohl und vegane Rosmarin-Rouladen und noch ein Nachtisch. Das werde ich bewusst genießen und ich hoffe auch, dass es André gut schmeckt!

Leider haben wir es nicht geschafft, uns einen Weihnachtsbaum zu holen, aber dekoriert habe ich ein wenig. Kerzen und den Duft der Räucherkerzln bringen auch Stimmung.

Alles Liebe, eine schöne Weihnachtszeit und ganz viel Kraft für diejenigen, die aktuell zu kämpfen haben.

Der Skizzentreff in Dresden

In meiner Galerie poste ich seit dem 5. März dieses Jahres (eher sporadisch) meine Skizzen, welche im Rahmen des „Skizzentreffs Dresden“ entstanden sind. Unglaublich, dass es diese kleine Gruppe immer noch gibt!

Von März bis nun, Mitte Dezember, haben wir uns regelmäßig getroffen. Ob in Cafés, im Großen oder im botanischen Garten, innerhalb der Stadt – verschiedene Orte, in denen verschiedene Menschen gemeinsam zeichneten. Ob „Profi“ oder passionierter Hobby-Künstler, dass gemeinsame Zeichnen, ausprobieren und reden hat aus Bekanntschaften Freunde gemacht.

Heute hatten wir zu Dritt den vorerst letzten Skizzentreff in diesem Jahr.

oben links: von mir / oben rechts: L. / unten: P.

Mit einer Tasse Kakao haben wir erneut Portraits gezeichnet und verschiedene Techniken geübt.

Und damit sage ich: ich freue mich aufs neue Jahr und weitere Skizzenrunden!

Schöne Vorweihnacht

Dieses Foto ist von Winter 2014. Ich war zu der Zeit auf der geschlossenen Station in der Psychiatrie und ein Mitpatient schenkte mir diese gelbe Blume in einem Plastikbecher – Keramik gab es nicht, da man sich damit selbst verletzen oder andere angreifen könnte.

Ich genieße gerade sehr die Vorweihnachtszeit. Mir geht es psychisch ziemlich gut, die Uni läuft und ich finde Anschluss an meine Kommilitonen.

Auch habe ich bereits die Mehrzahl der Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde zusammen und muss diese nur noch hübsch verpacken. Für die restlichen Kleinigkeiten möchte ich noch kurz in die Stadt, auch benötige ich noch Geschenkpapier.

Ich freue mich auf die weiteren Tage vor Weihnachten. Morgen ist in der Ambulanz Weihnachtsfeier, am Dienstag Kino-Abend im Hörsaal der ehs und dann noch Weihnachtsmarktbesuche mit André und Freunden.

Etwas, was mir im Lauf meiner Erkrankung immer wieder klar wurde ist das Thema Dankbarkeit. Klar, ich habe oft und laut geschimpft: Warum ich??? Aber dann gibt es Zeiten wie diese, wo ich dankbar sein kann und darf. Und ich genieße es, dass es gut läuft. Denn ich weiß, dass es auch wieder Phasen geben wird, wo es mir nicht so gut geht.

Winterzauber

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Draußen, auf den Dächern und Straßen, liegt der erste Schnee. Der Wind zieht kalt durch die Welt, wirbelt ein paar Flocken auf und lässt mich frösteln.

Ich kann heute sagen: mir geht es gut. Klar, es gibt immer Schwankungen, wo man sich vielleicht nicht so gut fühlt. Gerade kämpfe ich etwas mit Kopfschmerzen, aber ansonsten bin ich aktuell zufrieden.

Es steht noch einiges im Dezember an, abseits von Advent, Heiligabend und so weiter. Aber es sind schöne Dinge, die mich erwarten.

Für das nächste Jahr habe ich auch bereits ein paar Ziele, welche ich in einem weiteren Beitrag festhalten werde.

Winteranfang. Mich verzaubert diese Zeit. Ich liebe die Kälte, den heißen Tee am frühen Morgen, mit den Stiefeln durch Schnee ziehen, Handschuhe tragen und mein Kinn im Schal vergraben. Aber es ist auch die Zeit der Dunkelheit und ich muss jedes Jahr aufpassen, dass ich nicht in depressive Stimmung gerate.

Das Lernen an der ehs läuft auch gut. Ich habe im Durchschnitt an drei Tagen in der Woche Vorlesungen und Seminare, was mich weder unter- noch überfordert. Auch habe ich das Gefühl, dass ich langsam angekommen bin, einerseits mit dem Lernen an sich, als auch unter meinen Kommilitonen.

Alles in Allem läuft es gut. Wie gesagt: Schwankungen gibt es immer. Aber tendenziell ist der Trend aufwärts.