18. August

Ich bin so gut wie jeden Tag an der radikalen Akzeptanz dran. Seit Montag habe ich wieder einen ziemlich heftigen Schub und die äußeren Umstände (Termine beim Arbeitsamt, Beantragung von der medizinischen Reha, möglicher Umzug) machen es mir nicht gerade einfach. Diese Woche habe ich außer einem Treffen und den Terminen beim Jobcenter nichts gemacht. Ich habe die Kreativgruppe, die Selbsthilfegruppe und die Kunsttherapie abgesagt, hab die Wohnung vernachlässigt, dafür viel stumm da gesessen und geweint. Alles ist so anstrengend und kräftezehrend. Es ist unfair, das ich nur so kurze Zeit habe, in denen es geht. In denen die Symptome zu ertragen sind, bis danach wieder der Absturz kommt.
Weiter machen. Aufgeben ist nicht drin.
Bald steht Klinik an. Vielleicht hilft mir die Umgebung wieder etwas back on track zu kommen.

Radikale Akzeptanz

  1. Lösen
  2.  Perspektivwechsel
  3. Radikale Akzeptanz
  4. Weiterleiden

Das ist es, was die DBT zur Problemlösung sagt.  Und ich arbeite gerade erbittert an Punkt 3, weil Lösen nicht geht und meine Perspektive („aus Zitronen Limonade machen“) nicht weiterhilft. Aber es ist nicht einfach. Es ist sogar verdammt schwer. Ich will es eigentlich nicht akzeptieren und leide lieber weiter. Aber das bringt mich nicht vorwärts.
Es gibt derzeit Tage, an denen geht’s ganz gut. Und dann wiederum welche, da geht gar nichts. So wie heute. Ich war heute beim SPDI nur um mir sagen zu lassen, das sie mir nicht helfen können, weil ich schon in der PIA bin. Der Sozialdienst der PIA kann mich aber nicht aufs Amt begleiten. Hmpf. Jetzt muss ich meine Schwester oder irgendjemand anderen fragen…mich nervt es einfach das ich sowohl die PIA Psychologin als auch Frau Ludwig von der KOBS gefragt habe, ob ich dahin soll um mir helfen zu lassen und alle ja sagten, obwohl sie keine Ahnung hatten. Jetzt bin ich der Kuckuck der sein Ei ins falsche Nest gelegt hat. Und mal wieder die blöde, dumme, psychisch Kranke.