7. Juni

Heute hatte ich Schultheorie, was in etwa einer Wiederholung von bestimmten Schulstoff nahe kommt. Thema war Geometrie, Formeln umstellen, technisch-physikalisches Wissen. Ich konnte einiges davon noch recht gut (Formeln umstellen – ich war die einzige die alle 20 Aufgaben richtig hatte), anderes hingegen wusste ich überhaupt nicht (vor allem E-Lehre: ich habe kein Gefühl wie viel Volt eine Radioanlage im Gegensatz zu einem Staubsauger verbraucht).
Trotzdessen das ich teilweise positives Feedback erhielt, in etwa wegen den Formeln umstellen, hatte ich in der Pause einen Nervenzusammenbruch. Als ich wieder in den Unterricht kam fiel das der Lehrerin auf, sie redete kurz mit mir und schickte mich dann prompt zum Krisengespräch zur Psychologin. Dort musste ich erstmal versuchen normal zu atmen. Schon immer neige ich dazu zu hyperventilieren, so auch heute. Ich weinte und weinte und weinte und hätte am liebsten irgendwas gemacht um das zu stoppen. Schalter umgelegt und gute Laune, das wäre es doch. Die Psychologin rief die Ärztin des BBW an und fragte ob ich für die restliche Woche eine Freistellung erhalte. Ich ging nach dem Gespräch also zur Ärztin und redete noch einmal mit ihr. Sie stimmte dem Krankenschein zu. Zur Ruhe kommen. Die Stimmen beruhigen. Erst einmal Abstand zur Maßnahme. Die Ärztin war super lieb und tat alles um mich zu beruhigen.
Bis Ende der Woche erst einmal krank. Es fühlt sich ein wenig wie scheitern an. Aber das stimmt nicht. Nur eine kurze Pause. Nur zur Ruhe kommen. Ich bin so einfach nicht arbeitsfähig. So könnte ich auch nicht zeigen, das ich etwas kann. Ich bin zwar am Nullpunkt angekommen, aber ich werde das jetzt schaffen. Ohne Klinik. Ohne Selbstverletzung. Ohne Suizidgedanken. Ohne aufgeben.
Weitermachen. Weiterleben. Weiterkämpfen.