Kämpfe!

Heute hatte ich ein Gespräch mit der Leiterin der Selbsthilfegruppe, ihr Pseudonym hier war Ludwig. Ich hatte den Termin am Montag erbittet, da es mir nicht allzu gut ging und ich das Bedürfnis hatte, mich mal „auszukotzen“. In der PIA hatte ich seit zwei Wochen keinen Termin, durch den Wechsel, dann durch einen Arzttermin und so weiter, sodass einfach der Druck in mir immer mehr anschwoll.
Gestern dann hatte ich zunehmend Ängste vor dem Termin. Ich wollte mich nicht aufdrängen. Mich nicht unbeliebt machen. Am liebsten absagen, wegen Krankheit, Migräne, irgendwas. Einfach nicht auftauchen. Verletzen und in die Notaufnahme fahren und sagen das es nicht geht. In die Klinik. Irgendwie möglich machen, nicht zu erscheinen. Auf jeden Fall.
Ich bin dennoch gegangen und hab die Angst überwunden. Schon als ich in den Beratungsraum ging kamen mir die Tränen, weil sich einfach viele Gefühle angestaut hatten. Ich erzählte von der zunehmenden Hoffnungslosigkeit, den Ängsten und Stimmen, der Depression, den Zweifeln. Über die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart. Und es tat gut. Es flossen viele Tränen aber es war richtig. Es war richtig, das alles rauszulassen. Einfach mal zu erzählen und Feedback zu bekommen.
Erkenntnisse: nicht immer so taff und stark tun – auch mal Schwäche zeigen. In der SHG nicht immer die Position des Helfenden einnehmen, sondern auch mal Hilfe erbitten. Über die Vergangenheit und all das Negative, zum Beispiel während der Psychosen, reden. Und verarbeiten. Die „Verkopftheit“ sein lassen und auf das Bauchgefühl hören. Und am wichtigsten: kämpfen.

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